Google hat sich in einem ihrer Podcasts mit einer spannenden Frage auseinandergesetzt: Wie viel technisches Wissen brauchen SEO-Profis eigentlich? Martin Splitt und Gary Illyes haben Einsicht gegeben, welche Fähigkeiten wichtig sind und was für SEO-Profis von heute im Vordergrund stehen sollte. Dabei wollten sie klären, ob programmieren zu können wirklich notwendig ist, um effektiv arbeiten zu können, und wie die Zusammenarbeit von SEO-Teams mit Entwicklern verbessert werden kann.
Das Problem: SEO vs. Entwickler-Team
Die Beziehung zwischen SEO-Experten und Entwicklern ist häufig angespannt. Laut Splitt begegnen viele Entwickler SEO-Themen mit Skepsis, selbst wenn der SEO-Experte ebenfalls Entwickler-Kenntnisse hat. Dieses Misstrauen sorgt nicht selten für vermeidbare Probleme. Ein Beispiel zeigt, wie eine Kalendererweiterung, die auf mehreren Websites hinzugefügt wurde, massenweise unnötige URLs erzeugte – am Ende waren es 100 Millionen URLs, die Googles Crawl-Budget massiv beanspruchten.
Brauchen SEOs technische Fähigkeiten?
Martin Splitt erklärt, dass es nicht zwingend erforderlich ist, komplexe Programmiersprachen wie C++ oder JavaScript zu beherrschen, um ein guter SEO-Experte zu sein. Vielmehr kommt es darauf an, die grundlegenden Mechanismen des Internets zu verstehen. Hierzu zählen unter anderem:
- Wie funktionieren Header?
- Was ist HTTPS und wie hat es Einfluss auf Verbindungen?
- Die Unterschiede zwischen Protokollen wie HTTP/2 und HTTP/1.1.
Besonders hilfreich kann es zudem sein, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie JavaScript das Rendering von Webseiten beeinflusst.
Nicht alle SEOs müssen dasselbe wissen
SEO ist ein unglaublich breit gefächertes Feld, und nicht jeder Experte benötigt denselben Wissensstand, wenn es um technische Details geht. Wer sich beispielsweise mit internationalem SEO beschäftigt, braucht weniger tiefgreifende Entwicklungskenntnisse als jemand, der für technische Migrationen zuständig ist. Hier kommt es also darauf an, wo genau du als SEO-Experte ansetzt und welche Aufgaben du hast. Inhalte auf verschiedenen Märkten zu lokalisieren erfordert weniger Technikverständnis, während technische Audits ohne grundlegendes Wissen in diesem Bereich kaum durchführbar sind.
Die richtige Balance
Für SEO-Profis ist es wichtig, immer kontextbezogen zu arbeiten und Entscheidungen nicht blindlings zu treffen. Es geht darum, die unterschiedlichen Aspekte von SEO zu verstehen und dabei nicht nur aus der eigenen Perspektive zu handeln, sondern auch die Zusammenarbeit mit anderen Teams – insbesondere Entwicklern – zu suchen. Ein gezielter Austausch zwischen Entwickler- und SEO-Teams kann helfen, technische Fehler zu vermeiden, die sich negativ auf Rankings auswirken könnten.
Eine klare Nachricht an alle SEOs
Die Quintessenz des Podcasts lautet: Du musst kein Entwickler sein, um in der SEO-Welt erfolgreich zu sein. Allerdings gibt ein grundlegendes Verständnis für die Funktionsweise von Webseiten dir einen großen Vorteil und kann dein Arbeitsumfeld enorm bereichern. Dabei geht es weniger darum, Expertise in jeder Programmiersprache zu entwickeln, sondern vielmehr darum, den Aufbau und die Technik im Kern zu begreifen.
SEO der Zukunft
Mit dem zunehmenden Einsatz von JavaScript-Frameworks und wachsender Komplexität moderner Webseiten wird technisches Wissen in der SEO-Welt erschwinglicher. Trotzdem bleibt der Fokus darauf, verschiedene Disziplinen zu kombinieren und effektive, kontextorientierte Maßnahmen zu setzen. Unternehmen können ihren Erfolg vorantreiben, indem sie die Kommunikation zwischen SEO- und Entwicklungsteams verstärken.
Zum Abschluss eine wertvolle Erkenntnis für dich: Wenn du Probleme und Komplexität verstehst, kannst du in der SEO-Branche brillieren, ohne selbst der größte Code-Fan zu sein!
