NotebookLM ignoriert robots txt: So schützen Sie Ihre Website

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Google NotebookLM und das Rätsel um Robots.txt – was Website-Betreiber jetzt wissen müssen

Manchmal passieren große Dinge ganz still. Ohne Pressemitteilung, ohne Aufsehen, einfach nur mit einem kleinen Update in einer technischen Dokumentation. Genau das ist passiert, als Google fast unbemerkt ergänzte, dass sein KI-gestütztes Notiz-Tool NotebookLM die Anweisungen in einer „robots.txt“-Datei ignoriert. Klingt technisch? Ist es auch. Aber es ist ein Thema, das Website-Betreiber, SEOs und Content-Verantwortliche gleichermaßen aufmerksam werden lässt – denn hier geht es um Kontrolle über die eigenen Inhalte.
Ich habe mir die Details, die Hintergründe und auch die möglichen Konsequenzen genauer angeschaut.

NotebookLM – ein kurzer Überblick

Wenn du NotebookLM bisher noch nicht genutzt hast: Es handelt sich um ein experimentelles KI-Tool von Google, das Texte analysiert, zusammenfasst und aus verschiedenen Quellen Wissen herausfiltert. Besonders interessant daran: Du kannst eine URL oder ein Google-Dokument hinzufügen, und die KI zieht die Inhalte heran, um dir Zusammenfassungen, Zitate, Mindmaps oder sogar thematische Fragen zu liefern.

Das klingt, als hättest du eine Mischung aus Rechercheassistent und Schreibpartner. Das Tool selbst führt also Abrufe auf Webseiten durch, um die Inhalte für dich als Nutzer lesbar und analysierbar zu machen. Genau hier aber liegt die Brisanz – und der Grund, warum das Thema in der SEO-Community für Diskussion sorgt.

Was hat Google eigentlich geändert?

Mit dem jüngsten Update in der technischen Dokumentation hat Google NotebookLM als offiziellen sogenannten „user-triggered fetcher“ aufgeführt. Das bedeutet, dass die Inhalte nicht durch den klassischen Googlebot (der fürs Ranking und Crawling zuständig ist) abgerufen werden, sondern durch einen Bot, der nur auf Benutzeranfrage aktiv wird – eben, wenn du oder jemand anderes eine Seite in NotebookLM lädt.

In der Dokumentation steht ausdrücklich:
„Weil dieser Fetch durch einen Nutzer ausgelöst wird, ignoriert der Fetcher im Allgemeinen robots.txt-Regeln.“
Oder vereinfacht gesagt: NotebookLM fragt nicht um Erlaubnis, bevor es Inhalte abruft.

Was bedeutet das für Website-Betreiber?

Normalerweise legst du in der Datei „robots.txt“ fest, welche Bereiche deiner Website Suchmaschinen crawlen oder eben nicht crawlen dürfen. Damit verhinderst du zum Beispiel, dass interne Seiten, Admin-Bereiche oder Testverzeichnisse in den Index gelangen.

Doch „user-triggered fetchers“ – also Abrufprozesse, die auf Nutzeraktionen basieren – unterliegen dieser Regelung nicht. Das gilt nicht nur für NotebookLM, sondern auch für ähnliche Google-Tools, etwa das Web Light-Rendering oder den Mobile-Friendly-Test.

Der entscheidende Punkt: NotebookLM macht keine klassische Indexierung. Es legt also keine Kopie deiner Inhalte in Googles Suchindex ab, sondern analysiert sie nur im Auftrag eines Nutzers. Dennoch greift das Tool damit auf Inhalte zu, die du vielleicht eigentlich sperren wolltest. Das kann für sensible oder exklusive Inhalte durchaus problematisch sein.

Warum das für Datenschutz und Content-Schutz relevant ist

Ich habe in den letzten Jahren oft gesehen, wie viele Unternehmen sich abmühen, ihre Inhalte vor ungewolltem Scraping oder KI-Training zu schützen. Tools, die Texte analysieren, können theoretisch mehr Daten herausziehen, als du bereit bist herzugeben.
Wenn also NotebookLM die robots.txt ignoriert, stellt sich automatisch die Frage: Wie kannst du verhindern, dass dieses Tool deine Inhalte nutzt?

Google selbst weist darauf hin, dass es sich um ein nutzergesteuertes Abrufen handelt – das heißt, ein realer Mensch initiiert den Vorgang, nicht Google als Crawler im Hintergrund. Damit befindet man sich in einer rechtlichen und technischen Grauzone: Einerseits liegt der Abruf im legitimen Bereich von Nutzeranfragen, andererseits geht er über das hinaus, was du mit robots.txt kontrollieren kannst.

Wie du NotebookLM blockieren kannst

Auch wenn die robots.txt hier keine Wirkung zeigt, heißt das nicht, dass du völlig machtlos bist. Wenn du verhindern willst, dass dein Server überhaupt Anfragen von NotebookLM akzeptiert, kannst du das über ein Server- oder Applikations-Blocking lösen.

Drei praktische Wege:

1. **Blockierung über Firewall oder Plugin (z. B. Wordfence in WordPress)**
In der Regel kannst du eine Regel einrichten, die bestimmte User Agents automatisch aussperrt. Google nutzt für NotebookLM den Agent-Namen
Google-NotebookLM
Du könntest also eine Bedingung anlegen, die jede Anfrage mit diesem Kennzeichen blockt.

2. **Blocking über .htaccess (Apache-Server)**
Du kannst in deiner .htaccess-Datei folgende Zeilen einfügen:

   <IfModule mod_rewrite.c>
   RewriteEngine On
   RewriteCond %{HTTP_USER_AGENT} Google-NotebookLM [NC]
   RewriteRule .* - [F,L]
   </IfModule>
   

Diese kleine Regel sorgt dafür, dass der Server jede Anfrage mit diesem Agent als verboten ablehnt.

3. **Überwachung über Server-Logs**
Manchmal hilft es, einfach mitzuschreiben. Wenn du in den Logs siehst, dass der Agent auftaucht, kannst du darauf dynamisch reagieren – etwa mit automatisiertem Blocking.

Aber: Will man NotebookLM wirklich blocken?

Das hängt stark davon ab, was du veröffentlichst.

Wenn du Inhalte teilst, die öffentlich zugänglich sind – also Artikel, Blogbeiträge, Tutorials – entsteht durch NotebookLM im Grunde kein Schaden. Die KI zeigt deine Inhalte ja nicht dauerhaft an, sondern verarbeitet sie nur innerhalb der Anfrage des Nutzers. In gewisser Weise ist es vergleichbar mit jemandem, der deinen Artikel liest, sich Notizen macht und daraus etwas lernt.

Allerdings gibt es durchaus Situationen, in denen du das blockieren möchtest:
– wenn du Paywall-Inhalte anbietest,
– wenn du sensible oder interne Dokumente hast,
– oder wenn du einfach Kontrolle behalten willst, wer mit deinen Texten arbeitet.

Gerade Medienhäuser oder Anbieter von Premium-Wissen achten inzwischen darauf, dass ihre Texte nicht ungefragt in KI-Tools landen – aus Sorge, dass damit Inhalte weiterverwendet werden könnten.

Wie unterscheidet sich NotebookLM vom klassischen Googlebot?

Das ist ein wichtiger Punkt. Der Googlebot ist dafür verantwortlich, deine Website zu crawlen, zu indexieren und sie dann in der Suche anzuzeigen. Er hält sich an alle gängigen Webstandards wie robots.txt oder Meta-Tag-Anweisungen (z. B. „noindex“).

NotebookLM hingegen steht außerhalb dieses Mechanismus. Es folgt keinem normalen Crawling-Prozess, sondern nur, wenn ein Nutzer aktiv etwas anfordert. Entsprechend ist es nicht für Ranking oder SEO relevant. Trotzdem ist das Verhalten technisch fast identisch – der Bot ruft deine Website auf, liest Inhalte aus und analysiert sie. Der Unterschied besteht einzig in der Absicht, nicht im Ablauf.

Die Mechanik hinter dem Abruf

Wenn du NotebookLM öffnest und eine URL eingibst, wird automatisch eine Anfrage über den genannten User Agent an den jeweiligen Webserver geschickt.
Der Server liefert daraufhin die HTML-Daten – genauso, als würdest du die Seite manuell im Browser öffnen. NotebookLM speichert dann die Inhalte temporär, um damit im Hintergrund KI-Analysen durchzuführen (Fragen beantworten, Zusammenfassungen generieren etc.).

Damit erklärt sich auch, warum Google festlegt, dass „user-triggered fetchers“ die robots.txt-Regeln umgehen: Aus Googles Sicht handelt es sich um eine Aktion des Nutzers, nicht des Unternehmens selbst.

Warum Google diesen Weg geht

Man kann nur spekulieren, aber vermutlich will Google mit dieser Klarstellung rechtlich und technisch auf der sicheren Seite stehen.
Der Konzern grenzt damit klar ab zwischen den automatisierten Prozessen, die fürs Ranking zuständig sind (Googlebot), und den Tools, die auf individuellen Nutzerwunsch Inhalte abrufen. Für letztere greife die robots.txt schlicht nicht – weil sie kein Crawling im Sinne des Protokolls darstellen.

Zudem ermöglicht diese Herangehensweise, dass NotebookLM eine breitere Palette an Inhalten verarbeiten kann. Aus Googles Sicht ist das ein Dienst an den Nutzern, kein Angriff auf Website-Betreiber.

SEO-Relevanz und langfristige Perspektive

Wenn du NotebookLM blockierst, beeinflusst das nicht dein Ranking oder deine Sichtbarkeit in der Google-Suche.
Die SEO-Relevanz liegt hier bei null – aber die Diskussion berührt ein größeres Thema: Wie viel Zugriff dürfen KI-Systeme auf veröffentlichtes Wissen haben? Und wie können Webseiten ihre Rechte wahren, ohne die Nutzerfreundlichkeit zu gefährden?

Ich habe mit mehreren Web-Admins gesprochen, die aus Erfahrungen mit ChatGPT-Crawlern bereits umfangreiche Sperrlisten führen. Viele nutzen Content-Delivery-Netzwerke oder Firewall-Systeme, um spezifische Bots zu erkennen und zu blockieren, während andere die Haltung vertreten: Wenn es öffentlich steht, darf es auch verarbeitet werden.
Beide Ansätze haben ihre Berechtigung.

Ich persönlich finde es wichtig, dass man sich mit dieser Frage aktiv auseinandersetzt, anstatt sie einfach laufen zu lassen.

Ein kleiner technischer Exkurs: Was ist robots.txt eigentlich?

Falls du dich schon länger fragst, was genau hinter dieser Datei steckt: Sie liegt einfach im Hauptverzeichnis deiner Website (also unter beispielseite.de/robots.txt) und sagt Suchmaschinen, welche Bereiche sie besuchen dürfen.

Beispiel:

User-agent: *
Disallow: /intern/

Das bedeutet, alle Bots („*“) dürfen nicht ins Verzeichnis „/intern/“.
Bots, die sich an die Regeln halten, respektieren das. Allerdings ist robots.txt kein Sicherheitsmechanismus, sondern eine Vereinbarung auf Vertrauensbasis. Ein unkooperativer Bot kann die Datei einfach ignorieren – und genau das tut NotebookLM laut Google-Dokumentation im Regelfall.

Rechtliche und ethische Überlegungen

Die spannende Frage lautet: Ist das okay?
Aus juristischer Sicht ist es kompliziert. Solange der Abruf auf Initiative eines Nutzers erfolgt, befindet sich Google in einer Art Graubereich zwischen Scraping und Nutzerinteraktion.
Viele Datenschützer fordern, dass solche Tools zumindest klar kennzeichnen, wenn sie Inhalte abrufen, damit Betreiber das nachvollziehen können.

Ethisch gesehen ist die Lage ebenfalls nicht eindeutig. Einerseits fördert NotebookLM wissenschaftliches und journalistisches Arbeiten, indem es Informationen zusammenfasst und zugänglich macht. Andererseits untergräbt es das Prinzip, dass Website-Betreiber über ihre Datenhoheit verfügen.

Praktische Empfehlung

Wenn du als Seitenbetreiber auf Nummer sicher gehen willst, dann
– überwache regelmäßig deine Server-Logs auf „Google-NotebookLM“
– entscheide, ob du diese Anfragen zulassen willst
– richte gegebenenfalls eine Sperre ein

Solltest du stattdessen offen für KI-basierte Nutzung sein, kannst du alles so lassen. Die Aufrufe durch NotebookLM werden deine Website-Leistung kaum beeinflussen, solange dein Server nicht empfindlich auf häufige Zugriffe reagiert.

Mein persönlicher Eindruck

Ich muss zugeben, ich bin zwiegespalten. Einerseits bin ich fasziniert davon, wie reibungslos Tools wie NotebookLM inzwischen ganze Texte verstehen, strukturieren und zusammenfassen. Andererseits sehe ich, wie immer mehr Redaktionen und kleine Publisher um ihre Inhalte fürchten.

Es ist zwar lobenswert, dass Google die Funktionsweise offenlegt – aber die Art, wie diese Information „still“ kommuniziert wurde, hinterlässt bei vielen einen schalen Beigeschmack. Transparenz sieht meines Erachtens anders aus.
Das Thema wird uns sicher noch begleiten, besonders wenn künftig weitere KI-Systeme ähnliche Zugriffsrechte nutzen.

Fazit

NotebookLM ist ein beeindruckendes Recherchewerkzeug, das jedoch bewusst die klassischen Crawling-Regeln umgeht. Für normale Nutzer ist das komfortabel – für Seitenbetreiber bedeutet es einen Kontrollverlust über ihre Inhalte.

Du kannst den Bot technisch blockieren, wenn du willst – etwa per Firewall oder über einen simplen .htaccess-Eintrag. Die Entscheidung hängt davon ab, wie offen du gegenüber KI-Nutzung bist.

Eines steht fest: Diese Entwicklung zeigt, wie stark sich die Grenzen zwischen menschlicher und maschineller Interaktion im Web verschieben. Während früher Suchmaschinen deine Inhalte indexierten, um sie auffindbar zu machen, analysieren KI-Tools sie heute, um neues Wissen zu generieren.
Der Unterschied klingt klein, aber er verändert die Spielregeln.

Und genau darum lohnt es sich, auch bei leisen Google-Updates genau hinzuschauen. Manchmal steckt hinter ein paar Worten in der Dokumentation eine ganze Zukunftstechnologie – und nicht jeder möchte Teil davon sein.

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Tom Brigl, Dipl. Betrw.

Ich bin SEO-, E-Commerce- und Online-Marketing-Experte mit über 20 Jahren Erfahrung – direkt aus München.
In meinem Blog teile ich praxisnahe Strategien, konkrete Tipps und fundiertes Wissen, das sowohl Einsteigern als auch Profis weiterhilft.
Mein Stil: klar, strukturiert und verständlich – mit einem Schuss Humor. Wenn du Sichtbarkeit und Erfolg im Web suchst, bist du hier genau richtig.

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