Mentions statt Backlinks: Die neue Währung digitalen Vertrauens

Inhaltsverzeichnis

Backlinks allein reichen schon lange nicht mehr aus – und genau das begreifen endlich immer mehr Marketer. Heute zählt, ob andere über dich sprechen. Mentions, Erwähnungen, Zitate – sie alle werden langsam zur neuen Währung des digitalen Vertrauens. Ich habe das in unzähligen Kampagnen gesehen: Links pushen, ja, aber sobald die Marke selbst mit ihrem Namen in redaktionellen Kontexten auftaucht, passiert Magie – Suchmaschinen betten dich mental in ein semantisches Netz aus Vertrauen ein.

Schlechte Nachrichten: Der einfache Linkaufbau hat seinen Glanz verloren. Gute Nachrichten: Mit der richtigen Mischung aus Content, PR und Timing kannst du trotzdem eine nachhaltige Autorität in Suchmaschinen aufbauen. In der Tat ist das inzwischen die Königsdisziplin, in der SEO, Brand Communications und klassische Medienarbeit verschmelzen.

Warum Mentions zur neuen Machtquelle geworden sind

Wenn du in den letzten Jahren aufmerksam warst, ist dir sicher aufgefallen, wie Google seine Bewertung von „Autorität“ verfeinert hat. Früher bedeutete ein Backlink fast automatisch Trust. Heute schaut der Algorithmus genauer hin: Wer erwähnt dich? In welchem Kontext? Gibt es einen inhaltlichen Mehrwert für den Nutzer?

Das ist die Geburtsstunde der Brand Mentions – natürliche, organisch gewachsene Hinweise auf deine Marke oder dein Produkt, die in journalistischen Texten, Recherchen, Fachartikeln oder Studien vorkommen. Diese Erwähnungen müssen nicht zwingend verlinken, um Autorität zu transferieren. Sie signalisieren: „Diese Marke ist relevant in diesem Themenfeld.“

Ich habe erlebt, dass Unternehmen mit weniger Backlinks, aber einer Vielzahl hochwertiger Erwähnungen in der Presse und wertvollen Branchenquellen, ihre Wettbewerber locker überholen konnten. Mentions sind im Prinzip „Soft Links“ – sie stärken dein semantisches Umfeld und bauen Vertrauen auf, das Google kaum faken kann.

Die Basis: Kampagnendenken jenseits klassischer SEO-Reportings

Um Kampagnen zu entwickeln, die sowohl Backlinks als auch Erwähnungen einbringen, braucht man ein Konzept, das beides berücksichtigt. Viele denken noch immer in Silos: „Wir machen hier PR und dort SEO.“ Dieser Denkfehler kostet Sichtbarkeit.

Die smarteren Teams kombinieren beides. Genau das beschreibt das sogenannte Resolve Campaign Framework – eine Methode, die ich selbst sehr schätze, weil sie Medienarbeit endlich messbar macht. Die Idee: Jedes Projekt wird von Anfang an unter drei Gesichtspunkten entwickelt:

  • Ideation & Story Engineering: Finde einen Aufhänger, der sowohl Journalisten als auch Google interessiert. Nichts Taktisches, sondern thematisches Denken – ein Thema, das redaktionell funktioniert und Suchvolumen hat.
  • Creation: Erstelle Daten, Visuals oder Statements, die zitierfähig sind. Journalisten lieben Inhalte, die sie ohne Aufwand übernehmen können. Die beste Linkbuilding-Taktik ist, nützlichen Content zu schaffen.
  • Media Outreach mit SEO-Brille: Ziel ist nicht bloß Coverage, sondern auch Kontext. Nutze Micro-Sites, interne Verlinkungen, Metadaten – all das, um SEO-Effekt und PR-Echo gleichzeitig zu verstärken.

Ich erinnere mich an eine Kampagne eines B2B-Unternehmens, das eine Branchenstatistik veröffentlichte. Die Story war so stark recherchiert, dass sie es in über 40 Fachmedien schaffte – nur 12 davon verlinkten, aber jede einzelne Erwähnung brachte einen Autoritätsboost. Die Domain Visibility stieg trotzdem um 38 % in drei Monaten.

Die Dual-Outcome-Strategie: Links UND Mentions gezielt planen

Das Geheimnis liegt darin, schon beim Kampagnendesign darauf hinzuarbeiten, beide Effekte zu erzielen. Ich nenne das den Doppelschlag: Der sichtbare Link und der unsichtbare Trust. Es ist wie beim Kochen – der Geschmack (SEO) braucht das Aroma (PR). Ohne eines wirkt das andere stumpf.

Beispielsweise könntest du eine Studie veröffentlichen, deren Daten offen zugänglich sind. Branchenblogs werden häufig direkt verlinken (SEO-Effekt), während große Medien – etwa Handelsblatt oder Tech-Portale – oft nur zitieren. Beides zählt. Der Backlink bringt PageRank, die Erwähnung liefert semantische Relevanz. Über Monate hinweg entsteht ein „Geräuschpegel“ rund um deine Marke, der Google anzeigt: Das Thema gehört dir.

Ein weiterer Aspekt der Dual-Outcome-Strategie: Brand-Search-Volumen. Jedes Mal, wenn Menschen dich aufgrund einer Erwähnung googeln, verstärkst du dein Branding-Signal. Das wiederum wirkt sich indirekt auf Rankings aus. Eine Welle an Suchanfragen nach deiner Marke zeigt Suchmaschinen, dass du in deiner Nische wichtiger wirst.

Fallbeispiele: Wie Kampagnen zur Autoritätsspirale werden

Manchmal genügt eine einzige brillante Idee, um beides zu erreichen. Ein Beispiel, das ich gern anführe, war ein kleines Tool, das CO₂-Fußabdrücke verschiedener Branchen miteinander verglich. Es war visuell simpel, datenbasiert – und wurde von Journalisten vielfach als Quelle genannt. Das Projekt brachte 60 Backlinks und über 120 Mentions. Und das Beste? Es diente über Jahre hinweg als Evergreen-Linkquelle, weil es immer wieder zitiert wurde.

Ein zweites Beispiel: ein Immobilienunternehmen veröffentlichte eine interaktive Karte zur Mietpreisentwicklung während der Pandemie. Neben klassischen Backlinks erhielt es zahlreiche Erwähnungen in Radiobeiträgen und TV-Berichten. Das Unternehmen erzielte nicht nur Autorität, sondern auch einen massiven Zuwachs an Direkt-Traffic – ein perfekter Beleg für den langfristigen Wert solcher Kampagnen.

Wie du Erfolg wirklich misst

Viele messen nur die Links. Mein Rat: Geh tiefer. Schau auf ein Portfolio aus vier Kennzahlen:

  • Domain Visibility & Rank Distribution – misst, wie stark du in Themenclustern rankst, nicht nur in einzelnen Keywords.
  • Brand-Mention-Frequency – Anzahl der Erwähnungen deines Markennamens und Produkts über Zeit.
  • Referral Traffic & Assisted Conversions – Traffic aus verlinkten Quellen, aber auch indirekt unterstützte Käufe.
  • Sentiment & Share of Voice – wie positiv du in Fachmedien wahrgenommen wirst, gemessen mit Tools wie Brandwatch oder Muck Rack.

Aus meiner Erfahrung erkennst du nach drei bis vier Monaten klare Korrelationen zwischen Erwähnungen und Positionierungsstärke. Mentions wirken leiser, aber nachhaltiger – sie bauen eine Basis auf, die in Krisenzeiten unglaublich stabilisierend wirkt. Eine Marke mit Vertrauen überlebt Updates besser. Ich hab das schon Dutzende Male gesehen.

Feine Unterschiede in der Umsetzung

Es ist leicht, in blinden Aktionismus zu verfallen. Viele Teams starten großartige Kampagnen und vergessen danach das Monitoring. Oder sie bestehen auf Follow-Links – eine Todsünde in strategischer PR. Ein „nofollow“ aus der New York Times ist Gold, selbst ohne PageRank-Vererbung. Google versteht längst, dass Qualität wichtiger ist als Attribut.

Was ebenfalls oft missverstanden wird: Mentions müssen nicht immer dein Markenname sein. Sie können sich auf einen CEO, ein Produkt, eine Initiative oder selbst auf ein Forschungsergebnis beziehen. Wichtig ist, dass sie eindeutig mit dir verbunden sind. Google erkennt diese semantische Beziehung. Wenn dein Name regelmäßig gemeinsam mit Branchenschlagwörtern auftaucht, stärkst du das thematische Clustering deines gesamten Online-Ökosystems.

Meine persönliche Kurzformel

Wenn ich eine Kampagne plane, gehe ich stets nach diesem Muster vor:

  1. Definiere das Thema, das deine Marke langfristig besetzen soll.
  2. Erstelle Inhalte, die Daten, Emotionen oder Erkenntnisse liefern – etwas, das Medien gern zitieren.
  3. Recherchiere gezielt Journalistenkontakte aus diesem Themenfeld und spiele die Geschichte nah an deren Interessen aus.
  4. Verfolge Backlinks und Erwähnungen parallel – mit Tools wie Ahrefs, Google Alerts oder Mention.
  5. Analysiere nach drei Monaten: Sichtbarkeit, Traffic, Marken-Suchvolumen.

Wenn du jedes Element als Einheit aus PR und SEO denkst, entsteht fast automatisch ein Kreislauf aus Erwähnung, Klick, Vertrauen und Ranking. Ich liebe diese Dynamik, weil sie – im Gegensatz zu rein technischen SEO-Maßnahmen – kreative Energie freisetzt.

Fazit: Kampagnen mit bleibendem Wert

Das Ziel jeder modernen SEO-Kampagne sollte nicht nur ein Ranking, sondern ein digitaler Fußabdruck sein, der bleibt. Erwähnungen in Medien, Branchenseiten oder Studienarchive halten oft jahrelang an. Sie wirken wie kleine Vertrauensanker über Zeit. Und ehrlicherweise – so entsteht wahre Autorität: nicht durch Masse, sondern durch Wiedererkennung.

Wenn du deine nächste Kampagne planst, frag dich also:
Will ich nur Links oder will ich, dass über mich geredet wird? Letzteres ist schwerer – aber ungleich lohnender.

Die Zeiten, in denen SEO eine rein technische Disziplin war, sind vorbei. Heute geht es um Aufmerksamkeit, Kontext und Vertrauen.
Und das Schönste daran: Jeder, der klug kommuniziert und echten Mehrwert liefert, kann sie gewinnen – ganz ohne Tricks, sondern mit Substanz.

Unsere Leistungen:

Das könnte Dich auch interessieren:

Aktuelles aus unserem Ratgeber:

Affiliate-Links: Für einige der unten stehenden Links erhalte ich möglicherweise eine Vergütung als Affiliate, ohne dass dir dadurch Kosten entstehen, wenn du dich für den Kauf eines kostenpflichtigen Plans entscheidest.

Bild von Tom Brigl, Dipl. Betrw.

Tom Brigl, Dipl. Betrw.

Ich bin SEO-, E-Commerce- und Online-Marketing-Experte mit über 20 Jahren Erfahrung – direkt aus München.
In meinem Blog teile ich praxisnahe Strategien, konkrete Tipps und fundiertes Wissen, das sowohl Einsteigern als auch Profis weiterhilft.
Mein Stil: klar, strukturiert und verständlich – mit einem Schuss Humor. Wenn du Sichtbarkeit und Erfolg im Web suchst, bist du hier genau richtig.

Disclosure:  Some of the links in this article may be affiliate links, which can provide compensation to me at no cost to you if you decide to purchase a paid plan. These are products I’ve personally used and stand behind. This site is not intended to provide financial advice and is for entertainment only. You can read our affiliate disclosure in our  privacy policy .