Google sorgt wieder für Bewegung in den Suchergebnissen – und diesmal gleich kurz vor Jahresende. Am 11. Dezember 2025 startete das Unternehmen die Ausspielung seines Dezember 2025 Core Updates. Es ist bereits das dritte große sogenannte „Core Update“ des Jahres und wird laut Google etwa bis zu drei Wochen dauern, bis es vollständig implementiert ist. Für viele SEOs und Seitenbetreiber ist das stets eine nervöse Zeit, denn solche Updates bringen oft deutliche Ranking-Verschiebungen mit sich – positiv wie negativ.
Was genau hinter dem Core Update steckt
Wenn Google eine sogenannte „Core Update“-Runde ankündigt, dann geht es nicht um kleine Stellschrauben, sondern um deutliche Anpassungen im Kernalgorithmus. Der Gedanke dahinter ist, die Qualität der Suchergebnisse im Gesamten zu verbessern. Das bedeutet nicht, dass einzelne Seiten abgestraft werden, sondern dass das System neu bewertet, welche Inhalte insgesamt als besonders relevant einzustufen sind. Dabei spielen Hunderte kleiner Signale eine Rolle – Inhalte, Autorität, Nutzererfahrung, Aktualität, Struktur. Manchmal werden Schwerpunkte verschoben, manchmal entstehen völlig neue Bewertungsmuster.
Dieses Dezember-Update wurde laut Googles Search Status Dashboard offiziell um 9:25 Uhr Pazifikzeit gestartet und als ein „Vorfall mit Auswirkungen auf das Ranking“ bezeichnet. Eine etwas technische Formulierung, die im Klartext bedeutet: Die Bewertungslogik selbst verändert sich, nicht nur einzelne Filter.
Das Besondere an den Google Core Updates
Solche tiefgreifenden Veränderungen sind keine Seltenheit mehr. Google führt in der Regel mehrere Core Updates pro Jahr durch – grob einmal pro Quartal, aber ohne festen Rhythmus. Jedes dieser Updates beeinflusst ganze Branchen. Während etwa im März und Juni dieses Jahres bereits Anpassungen vorgenommen wurden, scheint das Dezember-Update noch einmal eine Art Feinschliff oder Ergänzung der bisherigen Änderungen zu sein. Interessanterweise beobachtet man oft, dass Themen oder Seitentypen, die in früheren Updates verloren haben, bei einem späteren Update wieder zulegen können – allerdings nie mechanisch, sondern abhängig vom Gesamtbild der Inhalte im Index.
Ein Rückblick: Was 2025 bislang brachte
Das Jahr 2025 begann mit einer Art Gewöhnungsphase: Nach einem stark turbulenten Jahr 2024, in dem viele Websites ihre Sichtbarkeit verloren hatten, schien der März 2025 zunächst eine Stabilisierung zu bringen. Dieses Update zog sich vom 13. bis zum 27. März und dauerte somit rund 14 Tage. Damals zeigten die Daten diverser SEO-Tools Schwankungen ähnlich denen aus Dezember 2024 – was viele als ein Zeichen dafür beschrieben, dass Google bestimmte Entwicklungen im Content-Bereich (zum Beispiel Qualität, Originalität und Nutzerabsicht) weiter schärfen wollte.
Das darauffolgende Juni 2025 Core Update war dann eines der umfangreichsten der letzten Jahre. Über rund 16 Tage – vom 30. Juni bis 17. Juli – beobachteten SEO-Analysten deutliche Veränderungen in verschiedensten Branchen: von E-Commerce über Verlage bis hin zu lokalen Dienstleistern. Interessant war, dass einige Websites, die 2023 von der „Helpful Content“-Welle stark betroffen waren, im Juni eine teilweise Erholung zeigten. Das half wieder zu verstehen, dass Google nicht „bestraft“, sondern Inhalte je nach Gesamtqualität im Kontext neu einordnet.
Neue Hinweise in der Dokumentation
Spannend ist, dass Google nur zwei Tage vor dem Start dieses neuen Core Updates die offizielle Dokumentation zur Arbeitsweise der Updates geändert hat. Der neu eingebaute Absatz betont: Man muss nicht immer auf das nächste große Core Update warten, um Verbesserungen zu sehen. Google erklärt, dass das Ranking-System fortlaufend angepasst wird – es gebe also zwischen den großen Ankündigungen zahlreiche kleinere Änderungen, die ebenfalls Einfluss darauf haben können, wann deine Inhalte wieder besser performen.
Das ist ein wichtiger Punkt. Denn viele Marketer haben in der Vergangenheit darauf gehofft, mit Optimierungen zu warten, bis das nächste „große Update“ kommt. Google stellt jetzt klar: Es passiert ständig etwas. Wer also seine Seite verbessert – bessere Struktur, frischere Inhalte, höhere Relevanz –, kann auch unabhängig vom nächsten großen Update mit einer positiven Entwicklung rechnen.
Google spricht sogar ausdrücklich davon, dass die kleinen Anpassungen meistens „nicht angekündigt“ werden, weil sie für das Gesamtbild kaum spürbar seien – für einzelne Projekte aber trotzdem Wirkung zeigen können. Es ist also sinnvoll, ständig zu optimieren, anstatt nur reaktiv auf große Wellen zu reagieren.
Warum das wichtig ist – besonders jetzt
Wenn deine Seite demnächst Änderungen in den Rankings zeigt, ist dieses Update höchstwahrscheinlich die Ursache. Es lohnt sich, in den kommenden Wochen aufmerksam zu beobachten, wie sich deine wichtigsten Keywords entwickeln. Dabei darf man eines nie vergessen: Rankingverluste sind nicht automatisch ein Fehler. Google betont immer wieder, dass ein Platzverlust nicht bedeutet, dass eine Seite „schlecht“ geworden ist. Vielmehr wird sie nur im Vergleich zu neuen oder verbesserten Inhalten etwas anders eingeordnet.
Aus meiner Erfahrung ist genau das der entscheidende Unterschied zwischen Panik und Strategie. Viele Betreiber reagieren reflexartig mit übermäßigen Maßnahmen – sie ändern Texte, löschen Seiten, überarbeiten Strukturen –, dabei wäre es oft klüger, erstmal zu analysieren, was genau passiert ist. Nur wer erkennt, weshalb Inhalte in einem neuen Kontext schwächer eingestuft werden, kann gezielt gegensteuern. Vielleicht haben neue Konkurrenten inhaltlich einfach einen besseren Treffer für die Suchintention geliefert.
Manchmal zeigt sich auch, dass Google ein Thema grundlegend uminterpretiert: Ein Begriff, der früher mit einer Informationsabsicht verbunden war, bekommt plötzlich eine transaktionale Note. Dadurch tauchen E-Commerce-Seiten weiter oben auf – und rein informative Artikel fallen zurück. In solchen Fällen hilft nur langfristiges Lernen, nicht kurzfristiges Fixen.
Ein Update ist kein Urteil
Wenn Google ganze Webseiten stärker beeinflusst, tun SEOs gut daran, die Update-Phasen nüchtern zu betrachten. Es ist kein schulisches „Bestehen oder Durchfallen“, sondern eher eine erneute Prüfung des gesamten Umfelds. Selbst sehr etablierte Seiten verlieren gelegentlich Plätze, wenn die Gewichtung im Algorithmus sich verschiebt. Das passiert insbesondere dann, wenn Google bestimmte Nutzersignale – etwa Verweildauer, Klickrate oder die Art der Antworten – neu bewertet.
Gerade in diesem Dezember-Update wird wieder deutlich: Wer langfristig erfolgreich sein will, muss nicht nur Inhalte veröffentlichen, sondern intensiv verstehen, was Nutzer eigentlich erwarten. Seit 2023 fließen verstärkt auch Muster aus künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in die Bewertung ein. Das bedeutet, Google erkennt immer besser, welcher Inhalt konzeptionell echten Mehrwert bietet – und nicht bloß Keywords wiederholt.
Wie man auf die nächste Zeit reagiert
Zunächst gilt: ruhig bleiben. Ein Core Update rollt sich schrittweise aus. Bis Ende Dezember (vielleicht auch Neujahr) wird die Situation noch im Fluss sein. Frühzeitige Schlussfolgerungen lohnen sich da meist nicht. Stattdessen ist es sinnvoll, regelmäßig Daten zu sammeln. Wer Analytics, Search Console oder eigene SEO-Monitoring-Tools nutzt, sollte die genaue Chronologie der Ranking-Veränderungen festhalten.
Ich empfehle, ein einfaches Dokument anzulegen – mit Datum, Beobachtung, betroffenen Seiten und einer kurzen Einschätzung. So kannst du später nachvollziehen, ob es Korrelationen zu bestimmten Phasen des Rollouts gab. Gerade weil Google die Updates oft in Wellen verteilt, sieht man manchmal erst nach zwei Wochen klare Tendenzen.
Wichtig dabei ist, die Search Status Dashboard-Seite im Auge zu behalten. Dort wird Google offiziell mitteilen, wenn das Update abgeschlossen ist. Erst dann kann man wirklich abschätzen, ob Änderungen stabil bleiben oder Teil einer temporären Schwankung waren.
Was man in der Zwischenzeit tun kann
Du kannst dich in dieser Phase darauf konzentrieren, dein Gesamtprofil als Website zu stärken. Analysiere, ob du Inhalte hast, die veraltet, redundant oder zu oberflächlich sind. Überlege, wie du deinen Themenbereich klarer strukturieren kannst. Eine der wichtigsten Antworten auf Core Updates lautet: Vertrauen durch konsistente Qualität. Wenn Google über die Zeit erkennt, dass deine Inhalte auf Dauer hilfreich, präzise und aktuell bleiben, wirst du langfristig stabiler, auch über Updates hinweg.
Ein Punkt, den ich persönlich immer wieder betone: Veröffentliche nicht nur Inhalte für Suchmaschinen, sondern für echte Menschen. Denn jedes Core Update bringt Google einen Schritt näher an die Fähigkeit, menschliche Bewertungskriterien algorithmisch zu erkennen. Wer das im Kopf hat, wird von solchen Updates seltener überrascht.
Ein Blick nach vorn
Spätestens wenn Google die Fertigstellung auf dem Dashboard bekanntgibt, weiß man, in welchem Bereich die Veränderungen langfristig wirksam bleiben. Eine komplette Erholung oder Verschiebung kann Wochen dauern. Die Erfahrung zeigt jedoch: Webseiten, die kontinuierlich auf Qualität, Relevanz und Struktur achten, haben über die Gesamtdauer hinweg immer profitiert – selbst wenn sie kurzfristig Verluste hinnehmen mussten.
Basierend auf früheren Rollouts dürfte das Dezember-Update also bis etwa Anfang Januar 2026 abgeschlossen sein. Danach folgt typischerweise eine ruhigere Phase, in der kleinere algorithmische Anpassungen folgen. Eine Art „Feinjustierung“, mit der Google die Ergebnisse stabilisiert. Oft kann man in dieser Nachphase sogar leichte Gegenbewegungen sehen, wenn sich der Algorithmus einpendelt.
Fazit aus diesem Jahr
Das Jahr 2025 war für die SEO-Welt ein Paradebeispiel, wie dynamisch die Google-Suche geworden ist. Drei Core Updates in zwölf Monaten und mehrere kleinere, nicht angekündigte Anpassungen machen klar: Die Zeiten statischer Rankings sind vorbei. Erfolg bedeutet heute, kontinuierlich zu verstehen, wie Suchintentionen, Nutzerverhalten und Content-Qualität zusammenspielen. Wer diese Dynamik annimmt, wird von Updates seltener kalt erwischt.
Das Dezember-Update ist also weniger ein Sturm, sondern eher ein weiteres Signal dafür, wohin Google steuert: zu immer stärkerer kontextueller Bewertung und zu Systemen, die Qualität wirklich messen können – nicht nur anhand von Signalen, sondern im Sinne echter Nutzererfahrung.
Und ganz ehrlich – das ist gar kein schlechtes Ziel.