Google’s John Mueller und EWIG
Google betont, dass E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness) nicht etwas ist, das SEOs einfach auf ihre Webseiten „hinzufügen“ können. John Mueller von Google erklärte auf dem Search Central Live NYC, warum und wie das Konzept funktioniert und warum es in der Suchmaschinenoptimierung oft falsch verstanden wird.
Was ist E-E-A-T und wofür dient es?
Das Konzept von E-E-A-T dient primär als Qualitätsmaßstab, den Google für seine Qualitätstester nutzt, die als Drittanbieter die Qualität von Suchergebnissen objektiv bewerten. Für SEOs handelt es sich hierbei jedoch nicht um eine Liste von Ranking-Faktoren. Besonders relevant ist der Fokus von E-E-A-T auf sogenannte YMYL-Seiten (Your Money Or Your Life), also Themen, die Gesundheit oder Finanzen betreffen.
„E-E-A-T ist eine Methode, wie wir die Seitenqualität berücksichtigen, besonders bei Themen, bei denen Benutzer relevante und vertrauenswürdige Inhalte benötigen“, so John Mueller. Das bedeutet, dass E-E-A-T algorithmisch nur für eine begrenzte Anzahl an Themenbereichen eine Rolle spielt.
Was E-E-A-T nicht ist
John Mueller machte klar und wiederholte mehrmals: E-E-A-T ist nicht etwas, das man einer Webseite einfach hinzufügen kann. Viele SEOs haben falsche Vorstellungen darüber, was dieses Konzept umfasst. Es geht nicht darum, irgendwo auf der Seite Etiketten oder Deklarationen wie „Experte mit 20 Jahren Erfahrung“ zu platzieren – solches Vorgehen hat keinen Einfluss auf die Suchrankings.
„Man kann nicht einfach ‚E-E-A-T hinzufügen‘ und erwarten, dass es funktioniert. Das ergibt einfach keinen Sinn“, betonte Mueller nochmals.
Wie wird Vertrauen aufgebaut?
Vertrauen, Expertise und Autorität resultieren organisch aus einer Vielzahl bekannter und unbekannter Faktoren. Beispiele könnten positive Erwähnungen durch andere relevante Quellen oder ein natürlicher Linkaufbau sein. Niemand kennt jedoch die genauen Signale, die Google bewertet. Was falsch verstanden wird, ist die Annahme, dass „Scheinsignale“ wie gefälschte Profile in sozialen Netzwerken hilfreich wären – das ist kein E-E-A-T.
E-E-A-T außerhalb YMYL-Themen
Für Webseiten, die allgemeinen Content wie etwa Rezepte anbieten, ist E-E-A-T keine Priorität. Für diese Seiten sucht Google keine spezifischen Signale im Algorithmus. Es kann hilfreich sein, Vertrauen und Expertise zu kommunizieren, doch es bleibt nicht der Fokus.
„Für eine Rezeptseite braucht ihr keine Bio über 20 Jahre Keksebacken – Nutzer verstehen trotzdem den Kontext und die Qualität der Inhalte“, erklärte Mueller humorvoll.
Takeaways: E-E-A-T für SEOs
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- E-E-A-T richtet sich primär an externe Qualitätstester und ist nicht mit klassischen Ranking-Faktoren wie Backlinks oder Keywords gleichzusetzen.
- Für YMYL-Themenbereiche wird E-E-A-T algorithmisch berücksichtigt, um Nutzervertrauen für sensible Inhalte zu stärken.
- E-E-A-T kann nicht einfach „hinzugefügt“ werden. Bemühungen, es künstlich zu verwenden, sind ineffektiv und widersprechen Googles Zielen.
- Für nicht-kritische Themen ist E-E-A-T im Algorithmus weniger wichtig. Ein Fokus auf nützliche und relevante Inhalte genügt.
Dennoch bleibt E-E-A-T ein wichtiges Konzept, um hochwertige Inhalte zu schaffen und Vertrauen bei Benutzern aufzubauen – eine langfristige Investition für jede Webseite!