AI Mode im SEO: Erobere die Antwortzone mit deiner Marke

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Viele sprechen über „AI Mode“ bei Google, aber nur wenige wissen, was das wirklich bedeutet – und was es für unsere Arbeit im SEO-Bereich bedeutet. Ich habe mich die letzten Monate intensiv damit beschäftigt, habe Nutzerverhalten beobachtet und hunderte Tests durchgeführt. Dabei ist ein ziemlich klares Bild entstanden: AI Mode verändert nicht nur, wie Menschen suchen, sondern auch, welchem Ergebnis sie vertrauen, worauf sie klicken – und ob sie überhaupt noch klicken.

Was folgt, sind meine Gedanken und Erkenntnisse zur Wirkung von AI Mode auf Sichtbarkeit, Vertrauen und Monetarisierung. Kein theoretischer Rundumschlag, sondern Beobachtungen aus echten Nutzertests, die ich selbst begleitet habe. Manche Dinge sind messbar, andere sind noch reine Hypothesen – aber eins ist sicher: das Suchverhalten bewegt sich rasant weg vom klassischen Linkklick-Modell hin zu einer kontextbasierten, textgesteuerten Benutzererfahrung.

Erste Beobachtungen: Wie Nutzer wirklich im AI Mode navigieren

Eine meiner größten Überraschungen in der Analyse war, wie klar sich ein Muster im Nutzerverhalten zeigt: Menschen lesen zuerst die generierte Antwort im AI Mode – in 9 von 10 Fällen. Kaum jemand schaut rechts auf die Quellen, noch seltener klickt jemand auf die kleinen grauen Link-Icons. Nur wenige öffnen externe Websites überhaupt. Das klingt beängstigend für uns, die vom organischen Traffic leben, oder? Aber ich sehe darin auch eine Gelegenheit.

Diese Form der Aufmerksamkeit – fokussiert, kaum abgelenkt, stark kontextgesteuert – bedeutet, dass du deine Marke ins Zentrum dieser Antwort bringen musst. Nicht am Rand. Wenn dein Name und deine Expertise direkt in den AI-generierten Text eingebettet erscheinen, ist das heute viel wertvoller als jeder klassische Rankingplatz.

Wo kann man im AI Mode “auftauchen”?

Google experimentiert mit mehreren Sichtbarkeitselementen. Es gibt Inline-Textlinks – also echte Hyperlinks im generierten Absatz. Dann sogenannte Link-Icons rechts daneben, die Quellen im Seitenbereich anzeigen. Dazu Shopping-Packs (karussellartige Produktvorschläge), Local-Packs mit Karte, Merchant Cards und Business Profile-Karten. Jedes Element hat einen anderen Zweck, eine andere Klickwahrscheinlichkeit.

Das Faszinierende ist: Die meisten Nutzer interagieren tatsächlich kaum mit diesen Seitenelementen. Stattdessen konzentrieren sie sich vollständig auf den Haupttext. Inline-Textlinks schneiden im Schnitt 25–30 % besser ab als die übrigen Klickmöglichkeiten. Warum? Ganz einfach: sie sind im Lesefluss. Niemand will auf ein kleines, graues Symbol klicken. Alle wollen sich “natürlich” durch die Antwort bewegen. Kontext ist alles. Ein Link, der im richtigen Satz erscheint, hat Relevanz. Ein Icon rechts daneben ist ein Fremdkörper.

Das klingt banal – aber aus SEO-Sicht hat das enorme Konsequenzen. Wir müssen aufhören, nur auf das Ziel „unter den Quellen erscheinen“ zu optimieren. Ziel muss sein, Inhalte zu schaffen, die das Sprachmodell selbst als Teil einer inhaltlich sinnvollen Antwort aufgreift. Das ist weniger technische SEO – es ist vielmehr Information Crafting.

Warum „Brand Trust“ die neue Währung ist

Ich kann es nicht oft genug sagen: In der neuen Suchlogik zählt Vertrauen doppelt. Früher konntest du mit strukturierten Daten, Backlinks oder Optimierungs-Tricks sichtbar werden. Heute entscheidet das Modell, welchen Marken es glaubt – und das basiert auf Markenautorität.

In meinen Nutzertests habe ich Teilnehmer gebeten, echte Kaufentscheidungen im AI Mode zu treffen. Vom Schlaftracker bis zur Sprachlern-App war alles dabei. Das Muster: Wenn ihnen eine Marke bekannt war, vertrauten sie sofort. Wenn nicht, wurden sie zögerlich. Zitate aus den Interviews sind eindeutig: “Ich nehme wohl Duolingo, das kenne ich” oder “Ich vertraue REI, das ist ein guter Anbieter”. Wenn kein bekanntes Label erschien, scrollten die Nutzer eher weiter oder sprangen zurück zur klassischen Suche.

Das zeigt: Markenbekanntheit ist ein Ranking-Faktor geworden – vielleicht der wichtigste überhaupt. Nicht technisch, sondern psychologisch. Das System von Google spiegelt genau das wider, was Nutzer ohnehin denken: Sie klicken nur, wenn sie der Quelle trauen. In einer Welt, in der 88 % der Blicke zuerst auf den generierten Text fallen, ist Vertrauen die Eintrittskarte in diese Zone.

Inline-Links schlagen Zitations-Icons – mit Abstand

Diese Erkenntnis ist so simpel wie entscheidend: Wenn dein Link im Text selbst steht, bekommst du Klicks. Wenn er im Seitenteil mitläuft, ist er praktisch unsichtbar. Unsere Heatmaps zeigten, dass Inline-Links rund ein Drittel mehr Aufmerksamkeit und Klicks erzeugen. Die Icons rechts? Fast tote Fläche.

Das erinnert mich stark an die frühen Snippets von 2016, als Google begann, Antworten direkt auszuspielen. Schon damals haben wir gesehen, dass Nutzer nicht mehr auf die Quellen klickten – aber wenigstens die Marken im Text wahrnahmen. Genau dahin dreht sich die Spirale jetzt zurück, nur noch konsequenter. AI‑Mode zwingt uns, wieder über Sprache und Kontext nachzudenken – nicht nur über Keyword-Dichte.

Was bedeutet das für dich konkret?

Erstens: Du musst thematisch so dominant werden, dass Google deine Passage kennt, zitiert und integriert.
Zweitens: Achte darauf, dass deine Marke sprachlich inhaltlich verknüpft wird. Also statt “hier klicken für mehr Informationen” besser “laut der Analyse von [deine Marke] ergibt sich …” – das sind genau die Sätze, die Sprachmodelle übernehmen.
Drittens: Triff klare, autoritative Aussagen. KI‑gestützte Systeme bevorzugen Klarheit, nicht journalistische Floskeln. Je eindeutiger dein Standpunkt, desto größer die Chance, für Zitate herangezogen zu werden.

Lokale und Shopping-Elemente – Lichtblicke für Transaktionen

Ein Bereich, der positiv heraussticht, sind die transaktionalen Suchen. In meinen Tests haben Nutzer immer auf Shops oder Merchant-Elemente geklickt, wenn sie kaufen wollten. Kein einziger Shopping-Task blieb ohne externen Klick. Das heißt: AI Mode scheint in E‑Commerce‑Kontexten weniger wie eine Wand, sondern eher wie ein Schritt auf dem Weg zum Kaufverhalten.

Besonders spannend wird es im lokalen Bereich. Zwar tauchten Local‑Packs in meiner Stichprobe noch selten auf, aber immer, wenn sie erschienen, klickten Nutzer sehr häufig auf die Business Profile Cards. Diese Micro‑Einblendungen haben das Potenzial, klassische Local‑SEO‑Ergebnisse komplett zu ersetzen. Sobald Google das skaliert, könnten Unternehmen mit gepflegtem Google‑Business‑Profil dort massiv profitieren.

Wenn Nutzer kaum klicken, wie misst man Erfolg?

Das ist aktuell eine der größten Herausforderungen. Klassische Metriken wie Klickrate oder Position 1 sagen in AI Mode fast nichts mehr aus. Sichtbarkeit ist schwerer zu quantifizieren, Erlebnis wird entscheidender. Ich empfehle dir, auf Markenerwähnungen im generierten Text zu achten, auf Erwähnungen in Chat‑Dialogen, auf “indirekte Reichweite”. Diese Werte sind derzeit schwer messbar, aber sie spiegeln besser wider, wie dein Unternehmen wahrgenommen wird.

Auch Nutzerstudien sollten Teil deiner SEO‑Strategie werden. Beobachte, wie echte Menschen mit deinen Themen umgehen: Wird deine Marke erkannt? Wirkt sie vertrauenswürdig? Nur so erkennst du, ob du tatsächlich “im Kopf des Modells” präsent bist.

Konversationsgetriebene Suchen sind die neue Norm

Ein spannender Nebeneffekt aus den Tests: Rund 9 von 10 Nutzer – selbst unerfahrene – formulieren Suchanfragen inzwischen in Frageform. “Welche Sprache lerne ich am besten mit einer App?” oder “Was ist besser, Oura‑Ring oder Apple‑Watch?”. Nur wenige tipp(t)en noch klassische Stichworte ein. Das zeigt, wie stark Chat‑Interfaces unser Verhalten verändern. Wenn deine Website noch auf “Keyword‑Seiten” basiert, läufst du Gefahr, irrelevant zu klingen.
Formuliere Inhalte so, dass sie Fragen beantworten. Nutze echte W‑Fragen, erkläre unkompliziert, bleib menschlich. Die KI liest das – und Menschen übrigens auch.

Interessant ist: Nutzer, die in vollständigen Fragen suchen, klicken häufiger auf externe Links. Vielleicht, weil sie tiefergehend informiert sein wollen – oder weil sie wissen, dass KI‑Texte oft nur eine Zusammenfassung liefern. Ich sehe darin eine wertvolle Zielgruppe: erfahrene, neugierige Menschen mit höherer Klick- und Kaufbereitschaft.

Ein Zwischenfazit für SEO-Strategen

Nach allem, was ich bisher gesehen habe, lassen sich drei klare Linien ziehen:

  • Brand Trust als Rankingfaktor: Je höher deine Markenbekanntheit, desto eher erscheint deine Information im AI‑Kontext.
  • Inline statt Icon: Sichtbarkeit im Text gewinnt, Nebenflächen verlieren.
  • Transaktion schlägt Information: E‑Commerce‑Suchen erzeugen Klicks, Informationssuchen bleiben oft komplett im AI‑Mode‑Kosmos.

Das ist unbequem für klassische Publisher, aber nicht hoffnungslos. Es bedeutet lediglich, dass wir “Search” neu denken müssen. Du optimierst künftig weniger für die Suchmaschine – sondern für den “Content Interpreter”. Das Sprachmodell entscheidet, ob du relevant bist. Die Trainingsbasis dafür? Dein öffentliches Profil, deine Reputation, deine Kohärenz. Oder simpler gesagt: Wie gut du erklärst, wer du bist und wofür du stehst.

Wie du dich jetzt vorbereitest

Aus meiner Erfahrung helfen drei Schritte:

  1. Stärke deine Autorenmarke. Menschen klicken auf Menschen, nicht nur auf Logos. Google erkennt das mittlerweile.
  2. Investiere in Markenkommunikation jenseits von SEO. Presse, Social Proof, Erwähnungen – alles baut Vertrauen auf, das später in AI Mode wirkt.
  3. Testen, beobachten, anpassen. Nutze neue Suchoberflächen aktiv, stell dir selbst Fragen im AI Mode, sieh, welche Marken dort auftreten. Das zeigt, wohin der Wind weht.

Mein persönlicher Ausblick

Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich denk’ – das ist nicht mehr “Search”, wie wir es kannten. Es ist eher eine Wissensvermittlung mit Zwischenstufe. Google bewegt sich Richtung Begleiter, nicht Vermittler. Wer also weiterhin sichtbar sein will, muss Teil der Antwort werden, nicht nur der Liste.

Ich glaube, dass in den nächsten Jahren Messbarkeit über neue Metriken definiert wird: Aufmerksamkeit im Text, Wahrnehmung, Erwähnungshäufigkeit, Markenassoziation. Das ist schwerer zu quantifizieren, aber genau da entsteht die neue SEO‑Welt.

Was bleibt, ist die Grundlage: gute Inhalte, klare Sprache, echte Expertise. Auch wenn sich die Anzeigeform verändert – Kompetenz erkennt jeder Algorithmus. Und Vertrauen? Das musst du dir erarbeiten – Klick für Klick, Wort für Wort.

Mein Fazit: AI Mode ist kein Tod der Suche, sondern ihre Metamorphose. Wer versteht, wie Nutzer darin denken und fühlen, kann seine Marke stärker positionieren als je zuvor.

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Tom Brigl, Dipl. Betrw.

Ich bin SEO-, E-Commerce- und Online-Marketing-Experte mit über 20 Jahren Erfahrung – direkt aus München.
In meinem Blog teile ich praxisnahe Strategien, konkrete Tipps und fundiertes Wissen, das sowohl Einsteigern als auch Profis weiterhilft.
Mein Stil: klar, strukturiert und verständlich – mit einem Schuss Humor. Wenn du Sichtbarkeit und Erfolg im Web suchst, bist du hier genau richtig.

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