Domainumzug richtig planen für reibungslose Google Rankings

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Es kommt immer wieder vor, dass Website-Betreiber ihre Seite umziehen müssen – etwa auf eine neue Domain, eine neue Struktur oder ein neues CMS. Klingt nach einer überschaubaren Aufgabe, doch aus meiner Erfahrung kann so ein Umzug, insbesondere ein gestaffelter oder teilweiser, schnell zum SEO-Albtraum werden. Google selbst hat inzwischen bestätigt, dass diese Art von „staggered migrations“ – also schrittweise Domainwechsel – problematisch sein kann. Und genau darum geht es hier: Warum du bei einem Umzug lieber alles auf einmal erledigen solltest, statt Stück für Stück.

Wie Google auf Domainumzüge reagiert

Im Grunde ist ein vollständiger Domainumzug für Google keine große Sache, solange alles sauber umgesetzt wird. 301-Weiterleitungen, angepasste internen Links, aktualisierte Sitemap – wenn all das vorhanden ist, erkennt Google relativ schnell, dass die Inhalte umgezogen sind. Das Problem beginnt allerdings dann, wenn du nicht alles auf einmal verschiebst, sondern teilweise.

Google bietet im Search Console Tool die Funktion „Adressänderung“ an. Damit lässt sich der Wechsel von einer Domain zu einer anderen ankündigen. Ein Entwickler fragte kürzlich nach, ob man dieses Tool bereits verwenden könne, auch wenn noch nicht alle alten URLs umgezogen oder weitergeleitet sind. Die Antwort: prinzipiell ja – aber nicht ohne Risiko.

Teilumzüge versus kompletter Wechsel

Die erste Reaktion von Googles Seiten war beruhigend – ein paar alte URLs, die noch live sind, seien kein Problem. Doch nachdem klar wurde, dass nur ein Teil der Seite wirklich umgezogen war (zum Beispiel die Startseite und einige neue Kategorieseiten), klang der Ton deutlich kritischer. Denn wenn ein Teil der Seite auf der alten Domain bleibt und ein anderer Teil schon umzieht, versteht Google nicht mehr klar, was wohin gehört. Das Ergebnis kann ein chaotischer Indexierungsprozess sein – Rankings können verschwinden oder doppelt auftauchen, Besucher landen auf 404-Seiten, und die Metriken zu Crawling und Impressionen werden völlig durcheinander geworfen.

Bei einer gestaffelten Migration versucht Google, zwei Realitäten gleichzeitig zu verstehen: eine alte Website, die es teilweise noch gibt, und eine neue, die noch nicht vollständig existiert. Beides überlappt sich teilweise, und gerade die internen Verlinkungen oder die Signale zur Autorität geraten durcheinander. Das Ergebnis: ein Verlust an Eindeutigkeit, und genau das ist für Googles Systeme tödlich. Suchmaschinen sind zwar gut darin, Verschiebungen zu erkennen – aber sie brauchen klare, unmissverständliche Strukturen.

Warum gestaffelte Migrationen problematisch sind

Um ehrlich zu sein, ich habe in meiner Arbeit mit mehreren großen Seiten erlebt, dass gestaffelte Umzüge sich fast immer rächen. Der Grund liegt weniger in den technischen Hürden als in der Art, wie Google Websites „versteht“. Google betrachtet eine Website nicht nur als Sammlung einzelner URLs, sondern als zusammenhängendes System aus Inhalten, Themen und Signalen. Wenn dieses System auseinandergerissen wird, fällt es schwer, die inhaltliche und thematische Integrität zu wahren.

Wenn also beispielsweise nur die Startseite und ein paar Landingpages umgezogen werden, während hunderte Produktseiten noch auf der alten Domain bleiben, entsteht eine Art Identitätskrise. Google weiß nicht mehr: Ist der Hauptstandort jetzt Domain A oder Domain B? Welcher Brand ist maßgeblich? Selbst wenn alle Redirects irgendwann kommen, kann es Monate dauern, bis die Signale wieder halbwegs konsolidiert sind.

Natürlich gibt es Szenarien, bei denen man gar keine andere Wahl hat – etwa bei riesigen Shops oder komplexen Content-Strukturen. Trotzdem sollte man in solchen Fällen einen klaren Plan haben: Übergangsseiten, temporäre Redirects, separate XML-Sitemaps und idealerweise auch konsistente Canonicals. Jeder Schritt muss dokumentiert und technisch durchdacht sein. Ein halbherziger „wir machen den Rest nächste Woche“-Ansatz kostet Rankingkraft und erschwert die Analyse.

„Google versteht deine Seite nicht mehr richtig“ – was das wirklich heißt

Google-Mitarbeiter sprechen häufig davon, dass sie „eine Seite verstehen“ müssen. Damit ist nicht nur gemeint, welche Sprache sie spricht oder welche URLs existieren, sondern woran Google deine Seite im großen Netzkontext erkennt. Dazu gehört die Themenautorität, die Struktur, die Verbindung zum Brand und auch, welche internen Signale auf was zeigen. Wenn du während einer Migration alles mischst, verlieren diese Zusammenhänge ihre Stabilität. Es ist ein bisschen so, als würdest du während eines Umzugs die Hälfte deiner Möbel schon in die neue Wohnung schaffen, aber die wichtigsten Schränke erst Wochen später – irgendwann weiß niemand mehr, wo was hingehört.

Google arbeitet stark kontextbezogen. Der Crawler und der Indexierer sind auf Konsistenz angewiesen: Eine klare Domainstruktur, zusammenhängende interne Links, eindeutige Redirects. Wenn du das System brichst, braucht es Zeit, bis die Maschine ein neues Bild rekonstruieren kann. Diese Übergangsphase kann teuer werden – im schlimmsten Fall mit monatelangen Rankingverlusten.

Empfehlungen für einen reibungslosen Site-Move

Wenn du deine Seite umziehen musst, plane den Wechsel in klaren, abgeschlossenen Phasen. Idealerweise ziehst du alles gleichzeitig um. Das mag mehr Aufwand an einem Tag bedeuten, spart dir aber unter dem Strich viel Ärger. Hier sind einige Punkte, die sich in der Praxis bewährt haben:

  • Erstelle eine vollständige Liste aller URLs – inklusive Media-Dateien und Unterverzeichnisse.
  • Plane die 301-Weiterleitungen sorgfältig und prüfe sie automatisiert.
  • Aktualisiere alle internen Links, bevor du den neuen Standort live schaltest.
  • Richte die neue Sitemap sofort ein und reiche sie über die Search Console ein.
  • Teste den Redirect-Status über Tools wie Screaming Frog oder Sitebulb.
  • Vermeide große Design- oder Content-Änderungen während desselben Umzugs, sonst kann Google nicht unterscheiden, ob Rankingverlust durch Layout oder Domainwechsel kommt.

Was du vermeiden solltest

Ich weiß, es ist oft verlockend, Dinge „nach und nach“ zu verschieben. Besonders bei E-Commerce-Projekten, bei denen hunderte Produktseiten hängen. Doch genau da passieren die Fehler. Du solltest vermeiden:

  • Die Startseite zu verschieben, während alte Produktseiten noch aktiv sind.
  • Unvollständige Redirect-Ketten oder doppelte Domains in der internen Navigation.
  • Mixed Content, also gemischte interne Links, die teils auf alte, teils auf neue URLs zeigen.
  • fehlende Canonicals auf den neuen Seiten – diese brechen das Signal zusätzlich auf.

Ein Umzug ist immer ein sensibles Thema. Wenn du ihn nicht sauber vorbereitest, riskierst du, dass Google quasi denselben Inhalt auf zwei parallelen Domains sieht. Das kann zu Duplicate-Content-Problemen führen oder dazu, dass falsche Seiten indexiert bleiben. Und nichts ist frustrierender, als wenn die neue Domain Wochen später kaum Impressions bekommt, während die alte Domain langsam im Nirgendwo verschwindet.

Wie du Google hilfst, deine Seite zu verstehen

„Verstanden werden“ klingt im SEO-Kontext manchmal esoterisch, aber es ist ein handfestes Thema. Google konstruiert intern eine Art „Profil“ deiner Seite: Themen, Vertrauenswürdigkeit, Struktur, Qualitätssignale. Dieser Zusammenhang ist über Monate gewachsen. Wenn du nun eine gestaffelte Migration machst, verwirfst du Teile dieses Profils und ersetzt sie durch unvollständige, widersprüchliche Strukturen. Die Folge: Google muss dein Profil neu aufbauen. Es sieht dich quasi wieder als neue Domain – ohne die gewohnte Autorität. Darum dauern solche Umzüge oft so lange, bis die Rankings sich normalisieren.

Das Ziel ist also: Kontinuität bieten. Gib Google klare Signale: Hier bin ich, alles ist jetzt dort. Ein konsistenter Redirect von der alten auf die neue Domain, keine offenen Enden, keine halb umgezogenen Sektionen – das ist die sichere Variante. Wenn du das befolgst, versteht Google innerhalb weniger Tage, dass deine Seite „nur umgezogen“ ist, nicht dass du ein komplett neues Projekt gestartet hast.

Fazit: Alles oder nichts

Ein teilweiser oder gestaffelter Domainwechsel mag clever erscheinen, wenn Zeit oder Ressourcen knapp sind. Doch er ist fast immer mit vermehrter Verwirrung, Datenchaos und Rankingverlust verbunden. Google selbst empfiehlt, so einen Prozess so schnell und vollständig wie möglich durchzuführen. Je klarer das Signal, desto reibungsloser verlaufen Crawling, Indexierung und Rankingübertragung.

Aus meiner Sicht gilt beim Thema Migration dieselbe Regel wie beim Umzug im echten Leben: Wenn du von A nach B willst, mach es richtig – nicht schrittweise mit Kartons hier und Möbeln da. Alles gleichzeitig. Kurzfristig stressiger, langfristig aber der einzige Weg, bei Google und Nutzern denselben Eindruck zu hinterlassen: dass du einfach an einen neuen Ort gezogen bist – ohne dabei deine Identität zu verlieren.

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Tom Brigl, Dipl. Betrw.

Ich bin SEO-, E-Commerce- und Online-Marketing-Experte mit über 20 Jahren Erfahrung – direkt aus München.
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