Die letzten Jahre haben eine tiefgreifende Veränderung in der Welt des Suchmaschinenmarketings gebracht. Klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) reicht längst nicht mehr aus, um eine Marke sichtbar zu machen. Mit der Einführung von AI Overviews durch Google, Bing Copilot oder Plattformen wie Perplexity und ChatGPT verschiebt sich das Spielfeld: Unternehmen müssen nun nicht nur in den blauen Links gefunden werden, sondern auch in den Antworten der künstlichen Intelligenz präsent sein. Genau hier setzt GEO – Generative Engine Optimization an. GEO ist nicht einfach ein weiteres Buzzword, sondern die notwendige Erweiterung von SEO, um sicherzustellen, dass deine Inhalte in dieser neuen Antwortwelt sichtbar bleiben.
Ich nehme dich jetzt mit durch die wichtigsten Phasen, mit denen du dich von klassischem SEO zu einem echten AI-Search-Experten entwickelst. Anhand klarer Schritte lernst du, wie du Sichtbarkeitslücken erkennst, deine Ergebnisse interpretierst, Missverständnisse mit Kunden ausräumst und eine Strategie entwickelst, die SEO und GEO sinnvoll kombiniert. Damit stellst du sicher, dass du und deine Agentur künftig nicht nur sichtbar bleibst, sondern auch im KI-Zeitalter als Autorität im Suchbereich wahrgenommen wirst.
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Phase 1: AI Visibility Audit durchführen
Die Basis für jede erfolgreiche GEO-Strategie ist ein fundiertes Audit. Du musst nämlich zuerst verstehen, wo du überhaupt sichtbar bist und wo nicht. Dabei geht es weniger darum, irgendeine Theorie aufzustellen, sondern um einfache und konkrete Tests.
- Wähle 5-10 Schlüsselbegriffe, die eng mit den Zielen deines Unternehmens oder deiner Kunden verbunden sind.
- Recherche diese Begriffe in Google AI Overviews, Bing Copilot, Perplexity und ChatGPT.
- Beachte zuerst die KI-Antwort, nicht sofort die klassischen Suchergebnisse.
- Überprüfe: Erscheinst du in der Antwort? Wirst du zitiert? Falls nicht, welche Konkurrenten tauchen dort auf?
- Mache dir Notizen und Screenshots über die Erwähnungen und zitierten Quellen. So kannst du später deine Präsentation auf eine solide Datenbasis stützen.
Das erinnert stark an die Keyword-Recherche, nur dass du hier auf die neue Antwortlogik der KI schaust. Durch diese Vorgehensweise wirst du sehr schnell feststellen, ob deine Inhalte überhaupt eine Chance haben, in den relevanten Antworten zu erscheinen.
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Phase 2: Ergebnisse des Sichtbarkeitsaudits interpretieren
Nun hältst du Ergebnisse in der Hand. Jetzt heißt es: korrekt deuten.
- Hohe Sichtbarkeit: Dein Markenname erscheint direkt in der Antwort. Das ist das Ziel – genau hier willst du hin.
- Teilweise Sichtbarkeit: Deine Inhalte fließen in die Antwort ein, aber deine Brand wird nicht erwähnt. Das ist gefährlich, weil du zwar Arbeit leistest, aber das Vertrauen beim Nutzer jemand anders einsammelt.
- Abwesend: Die KI nutzt Inhalte konkurrierender Quellen. Hier liegt deine größte Chance, sichtbar zu werden.
Anstatt nur in Rankings zu denken, musst du hier einen neuen Blickwinkel einnehmen: Präsenz in Antworten ist der neue „Traffic-Kanal“. Wenn du als Agentur diesen Schritt nicht gehst, läufst du Gefahr, dass Kunden zu anderen Anbietern wechseln, die bereits GEO-Taktiken anwenden.
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Phase 3: Das eigentliche Problem zeigen und verständlich machen
Du musst Stakeholder und Kunden davon überzeugen, dass es längst nicht nur um „geringere Klicks“ geht, sondern darum, dass die Antworten der KI den echten Traffic abfangen. Deshalb solltest du im Reporting eine klare Struktur einsetzen:
- Klassische Technikprobleme ausschließen: Crawling-Fehler oder technische Blockaden sind eine andere Kategorie und sollten nicht mit GEO vermischt werden.
- Begriffe aufteilen: Zeige klar auf, wie die Marke für Markenbegriffe im Vergleich zu generischen Begriffen auftritt. Antworten der KI unterscheiden hier oft sehr deutlich.
Ein Profi-Tipp: Stelle die Informationen visuell dar. Auf der linken Seite die Antwort der KI – mit oder ohne deine Erwähnung –, auf der rechten Seite die klassischen Webmetriken zu genau diesem Thema. So wird auch Nicht-SEOs klar, warum Traffic-Verluste passieren.
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Phase 4: Die Mischung aus SEO und GEO
Ein erfolgreicher Ansatz kombiniert klassische SEO-Elemente mit neuen GEO-Techniken. Dabei ändern sich vor allem zwei Dinge:
- Geschwindigkeit: KI-Systeme brauchen blitzschnelle Antworten. Seiten, die ihre Kernaussagen früh liefern, gewinnen den Wettbewerb.
- Kontextfenster: Künstliche Intelligenz kann nur eine begrenzte Textmenge aufnehmen. Inhalte müssen daher leicht scannbar und klar strukturiert sein.
SEO vs. GEO: Keywords vs. Prompts
Klassisches SEO optimiert für Keywords, GEO dagegen für Prompts. Prompts sind keine simplen Suchphrasen. Das KI-System zerlegt sie in Teilfragen, sucht Hintergrundinformationen und crawlt nur wenige relevante Seiten. Hier wird also ausgesiebt, noch bevor Rankings eine Rolle spielen. Dein Ziel ist es, in diese Vorauswahl zu gelangen.
Fokusbereiche für SEO- und GEO-Kombination
- OnPage: Schnelles Bereitstellen von Antworten, klare Überschriften, Belege und Beweise.
- Technik: Saubere, schnelle Ladezeiten, kurze Wege zu den Kerninhalten, keine Störer.
- Inhalte: Erkenne Lücken in bestehenden KI-Antworten – kleine Optimierungen reichen oft, um in die Zitierliste aufgenommen zu werden.
- Links & Reputation: Glaubwürdige Verweise erhöhen deine Chancen, bei KI-Systemen bevorzugt zu werden.
- Wording & Tonalität: Achte, wie deine Marke bereits in Antworten dargestellt wird; korrigiere negative Nuancen.
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Phase 5: GEO-Taktiken praktisch umsetzen
1. Antworten direkt liefern
Starte deine wichtigsten Seiten sofort mit der klaren und kurzen Antwort auf die gesuchte Frage. Zwei gute Sätze reichen oft. Danach kommen Details, Begründungen und Quellen. Je schneller die KI die Kerninformation versteht, desto eher wirst du zitiert.
2. Klarheit bei Entitäten
Schaffe eindeutige Bezeichnungen für Produkte, Kategorien und Funktionen. Nutze Schema-Auszeichnungen, um maschinenlesbar präsent zu sein. Verwirrung kostet dich Sichtbarkeit.
3. Technische GEO
Verkürze den Weg zur relevanten Information: komprimierte Titel, prägnante H1s, relevante Fakten „above the fold“. Vermeide alles, was Ladezeit kostet oder das Verständnis verzögert.
4. Vergleichstabellen
Wenn Kunden Alternativen prüfen, bringe direkte und faire Vergleiche. KI-Systeme zitieren lieber klare Tabellen mit Unterschieden als werbliche Slogans.
5. Links & Sentiment managen
Verstärke die gewünschte Quelle mit relevanten Backlinks. Prüfe regelmäßig, wie dein Unternehmen in KI-Antworten beschrieben wird und korrigiere falsche Darstellungen frühzeitig.
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Beispiele: Erfolge von GEO-Adoptern
Unternehmen, die früh GEO-Strategien eingeführt haben, sehen bereits massive Steigerungen im organischen Traffic. Durch kleine, gezielte Anpassungen an wenigen zentralen Seiten haben sie es geschafft, häufiger in AI-Antworten erwähnt zu werden. Die Folge waren teils zweistellige Wachstumszahlen – und zwar trotz allgemein sinkender Klickzahlen in den klassischen Suchergebnissen.
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So steigst du jetzt ein
Warte nicht darauf, dass deine Kunden dich fragen, warum ihre Marke in KI-Suchen nicht sichtbar ist. Fang jetzt aktiv an, GEO-Strategien in deine Beratung einzubinden. So baust du dich selbst als AI-Search-Autorität auf und positionierst deine Agentur vor der Konkurrenz.
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Fazit: GEO ist keine Zukunftsmusik – es passiert bereits. Je schneller du Sichtbarkeits-A