Google startet KI Shoppingrevolution: Online Einkauf wird neu definiert

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Google revolutioniert den Online‑Einkauf mit KI‑Funktionen in Search und Gemini

In den letzten Jahren hat sich das Online‑Shopping rasant weiterentwickelt – zunächst durch bessere Produktsuchen, dann durch dynamische Anzeigen und schließlich durch personalisierte Vorschläge. Doch was Google gerade testet und nun in den USA ausrollt, fühlt sich an wie der nächste große Sprung: eine vollständig KI‑gestützte Shopping‑Erfahrung, die Suchverhalten, Preisbeobachtung und sogar den Anruf im Laden übernehmen kann.

Ich gebe dir hier einen tieferen Einblick – nicht als bloße Aufzählung von Features, sondern als reales Bild davon, wie sich Shopping im Internet gerade verändert und wo Google damit hinwill.

Natürlich einkaufen statt filtern

Bislang war die Suche nach Produkten oft mühsam: man tippte dutzende Stichworte, klickte Filter an, scrollte sich durch Seiten voller Anzeigen. Mit dem neuen AI Mode in Google Search ändert sich das.

Jetzt kannst du einfach schreiben, was du brauchst, so wie du es jemandem erzählen würdest:
> „Ich suche eine leichte Regenjacke für den Herbst, die auch beim Radfahren reflektiert.“

Die KI verknüpft diese natürlich formulierte Anfrage mit der riesigen Shopping‑Graph‑Datenbank, in der mehr als 50 Milliarden Produktdaten gespeichert sind. Sie zieht Bilder, Beschreibungen, Rezensionen und Preise zusammen und antwortet dir in einem Gesprächsstil.

Spannend fand ich, dass die Nutzer bei internen Tests bis zu 23‑mal längere Fragen stellen als bei klassischen Suchanfragen. Es wirkt also, als würde die Interaktion mit der KI weitaus mehr Kontext aufnehmen, und das spürst du auch: das Ergebnis ist visuell, verständlich und relevant.

Anstatt bloßer Links bekommst du bunte Bildraster mit Produkten, Tabellen zum Vergleichen und kurze Zusammenfassungen zu Materialien, Bewertungen oder Duftnoten – je nachdem, was du suchst.

Wenn deine Suche ein Gespräch wird

Ein Beispiel: Du gibst ein, du suchst „die besten Proteinriegel für den Marathon“. Statt Werbelinks zeigt dir Search gleich eine Vergleichstabelle: Nährwert, Textur, Inhaltsstoffe, Kundenmeinungen. Du kannst nachhaken – „Und welche sind ohne Soja?“ – und bekommst direkt neue Vorschläge, ohne den Kontext zu verlieren.

Das ist eine ziemlich andere Erfahrung als bisher und fühlt sich fast wie ein Chat mit einem Verkäufer an, der deine Vorlieben kennt.

Gemini wird zum Einkaufsberater

Nicht nur die Suche selbst wird smarter – auch die App Gemini wird in diese Erlebniswelt einbezogen. Du kannst einfach dort, im Chat mit Gemini, nach Ideen oder Empfehlungen fragen.

> „Ich brauche ein Geschenk für meine Mutter, Budget rund 50 Dollar.“

Gemini durchforstet die Shopping‑Graph‑Daten, zeigt dir Produktideen inklusive Preis, Bildern, Bewertungen und Shops. Das Schöne daran: Die App verknüpft die Kreativität des Brainstormings mit konkreten Einkaufsmöglichkeiten.

Vorerst funktioniert das nur in den USA und nur für Nutzerinnen und Nutzer über 18 Jahre mit einem privaten Google‑Konto – aber der Roll‑out soll erweitert werden.

Agentic Checkout – die KI kauft für dich ein

Das wohl spannendste Feature nennt sich Agentic Checkout. Dahinter verbirgt sich eine Automatisierung, die Preis‑Tracking, Rabatt‑Überwachung und Kaufabwicklung verknüpft.

Du legst fest, welches Produkt du möchtest und welches Preislimit du hast. Google beobachtet für dich die Preisentwicklung. Sinkt der Preis, bekommst du eine Benachrichtigung – und falls du möchtest, kann Google den Kauf auf der Shop‑Website sogar automatisch abschließen. Natürlich erst, nachdem du den Kauf per Klick bestätigst.

Bezahlt wird über Google Pay, deine Angaben bleiben also geschützt im gewohnten Zahlungsökosystem.

Aktuell läuft das zunächst mit ausgewählten Partnern – Wayfair, Chewy, Quince und einigen Shopify‑Shops. Aber Google plant, das Netzwerk auszubauen, insbesondere überall dort, wo Gäste‑Checkout und Google Pay unterstützt werden.

Wenn du mich fragst: Das ist ein echter Paradigmenwechsel. Statt dass du immer wieder den Warenkorb prüfst oder Preisalarme manuell setzt, delegierst du diesen Teil einfach an die KI.

Telefonieren? Überlässt du künftig Google

Ein weiteres Feature, das mich ehrlich überrascht hat, ist das sogenannte AI‑powered calling.

Stell dir vor, du suchst etwas lokal, etwa „Elektrogrill in meiner Nähe“. In den Suchergebnissen taucht dann ein Button „Google anrufen lassen“ auf. Klickst du darauf, fragt dich das System kurz nach deinem Budget, deinen Präferenzen, und dann startet Google selbständig Anrufe bei nahegelegenen Geschäften.

Das System – eine Weiterentwicklung der „Duplex“‑Technologie – fragt nach Preisen und ob der Artikel verfügbar ist. Anschließend bekommst du eine Zusammenfassung per E‑Mail oder SMS.

Ziemlich clever: So musst du dich nicht selbst durch halb automatische Telefonschleifen quälen. Google hat nach eigenen Angaben darauf geachtet, dass Händler nicht mit ständigen Calls überflutet werden und dass nur relevante Anfragen gestellt werden.

Wie sich das für dich anfühlt

Aus Nutzersicht ist das natürlich bequem: Du suchst etwas, stellst ein paar Fragen, und Google erledigt Recherche und Kommunikation für dich.
Aber aus Sicht von Händlern hat das eine andere Dimension – es beeinflusst, wo Entscheidungen getroffen werden.

Je mehr Nutzer im KI‑Interface bleiben, desto seltener landen sie direkt auf Onlineshops oder Portalen. Google baut also eine Art Zwischenschicht auf, eine „beratende Verkaufsfront“. Wer als Anbieter sichtbar bleiben will, muss daher seine Produktfeeds, Preise und Rezensionen sauber gepflegt haben – sonst zieht die KI schlicht andere Quellen heran.

Warum das für Händler ein Weckruf ist

Diese Veränderung betrifft nicht nur Technik, sondern das Verhalten der Käufer. Wenn Google Preisinformationen selbst verwaltet, den Checkout startet und Preise beobachtet, verschiebt sich der Kaufprozess weg von einzelnen Webshops in eine Plattformebene, die Google kontrolliert.

Du kannst das positiv oder riskant sehen – wahrscheinlich ist es beides. Einerseits weniger Reibung für den Kunden, andererseits weniger direkten Kontakt zwischen Shop und Käufer.

Agentic Checkout wird nur dann reibungslos funktionieren, wenn Händler ihre Produkt‑APIs und Preisfeeds regelmäßig aktualisieren.
Lokale Anrufe helfen wiederum stationären Geschäften, die ihr Google‑Unternehmensprofil vollständig gepflegt haben, weil die KI nur dort verlässliche Daten abrufen kann.

Und AI Mode belohnt Shops, deren Beschreibungen und Bilder klar strukturiert sind – also SEO‑Arbeit, aber in einem neuen, KI‑freundlichen Kontext.

Ein paar persönliche Gedanken

Ich finde diese Entwicklung faszinierend, aber auch etwas beunruhigend. Google schiebt sich als Vermittler zwischen Käufer und Händler – nicht neu, aber durch die Automatisierung viel stärker. Du musst der Plattform damit mehr Vertrauen schenken: sie entscheidet, wann ein Preis „gut genug“ ist oder welches Produkt sie vorschlägt.

Andererseits spart das enorme Zeit und hilft vielen, besser informierte Entscheidungen zu treffen. Manchmal ertappe ich mich beim Online‑Shopping selbst dabei, wie ich Tabs über Tabs offen habe. Wenn mir eine KI die langweiligen Vergleiche abnimmt, sag ich dazu nicht nein – solange ich die Kontrolle behalte, wann ich wirklich kaufe.

Blick in die Zukunft

Google will das Programm nach und nach ausweiten – mehr Händler, mehr Kategorien, irgendwann sicher auch internationale Verfügbarkeit. Besonders der lokale Anruf‑Service wird zunächst auf ausgewählte Produktgruppen beschränkt sein.

Das Ziel scheint klar: ein nahtloses, End‑to‑End‑Shoppingerlebnis, bei dem du in Google startest, bleibst und oft auch abschließt.

Für uns als Konsumenten könnte das heißen: weniger Klicks, mehr Komfort. Für Händler: mehr Abhängigkeit von der Datenqualität. Und für SEO‑ und Marketingprofis: ein neues Spielfeld, auf dem Produktinformationen nicht mehr nur gefunden, sondern verstanden werden müssen – von Maschinen.

Fazit

Google verwebt mit dieser Erweiterung drei Welten miteinander – Suche, KI‑Dialog und E‑Commerce. Das ist mehr als ein Update: Es ist eine strategische Verschmelzung von Informationssuche und Kaufentscheidung.

Suchmaschinen werden zu Einkaufsassistenten.
Keywords weichen ganzen Gesprächen.
Und der Checkout rückt in den Hintergrund, weil die KI ihn übernimmt.

Wenn du also selbst ein Geschäft betreibst oder im digitalen Marketing arbeitest, ist jetzt die richtige Zeit, deine Produktdaten, Bezahlmethoden und lokalen Profile auf Vordermann zu bringen. Es könnte schon bald entscheidend sein, damit Google dich in diesem neuen, dialogorientierten Shopping‑Universum nicht übersieht.

Am Ende ist das die Richtung, in die sich das digitale Einkaufen gerade bewegt – weniger Suche, mehr Gespräche. Und Google spricht schon ziemlich fließend diese neue Sprache.

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Tom Brigl, Dipl. Betrw.

Ich bin SEO-, E-Commerce- und Online-Marketing-Experte mit über 20 Jahren Erfahrung – direkt aus München.
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