Google Update: KI Revolutioniert Suche Maps und Berichte

Inhaltsverzeichnis

Manchmal überschlagen sich die Google-Updates – und genau so eine Woche war das. Während sich die einen noch an den letzten Search-Core-Refresh gewöhnen, setzt Google mit neuen AI-Funktionen in der Search Console, einem ziemlichen Paukenschlag bei Google Maps-Bewertungen und einem umgestalteten AI Mode in der mobilen Suche noch eins drauf. Drei auf den ersten Blick recht unterschiedliche Themen – doch wenn man sie zusammennimmt, zeigen sie ziemlich klar, wie Google den gesamten Suchprozess neu denkt: mehr KI, mehr Kontrolle, weniger sichtbare Übergänge nach außen.

AI-Funktion in der Search Console – bequemer, aber auch ein kleines Risiko

Das, was Google über seinen Entwicklerblog angekündigt hat, klingt zunächst harmlos: Ein neues KI-gesteuertes Setup für Reports in der Search Console. Künftig kannst du dort einfach beschreiben, was du sehen willst – und das System erstellt automatisch den passenden Bericht. Ein Beispiel: „Vergleiche Klicks aus UK und Frankreich.“ Im Hintergrund setzt Google dann Filter, wählt Kennzahlen und stellt den Vergleich direkt zusammen.

Was auf den ersten Blick wie ein smarter Komfortgewinn klingt, verändert subtly, wie du mit Daten umgehst. Statt dich durch Menüs und Filter zu klicken, beschreibst du dein Ziel – und verlässt dich darauf, dass die KI „verstanden“ hat, was du eigentlich meinst. Das kann Arbeit sparen, vor allem wenn du ständig ähnliche Reports brauchst. Aber: Man muss doppelt prüfen, was die KI daraus gemacht hat. Denn wer blind vertraut, riskiert schnell, dass eine falsche Interpretation in die nächste Kundenpräsentation wandert.

Mir persönlich gefällt die Richtung – schnelle Vergleiche, weniger Klickerei. Aber ehrlich gesagt: solange wir keine echten Daten zu AI Overviews oder AI Mode-Traffic in der Search Console bekommen, bleibt das Ganze ein halbes Werkzeug. Was bringt dir die schönste Report-Konfiguration, wenn das spannendste Stück Suchverhalten – die KI-generierten Ergebnisse – überhaupt nicht messbar ist?

Unter SEO-Kollegen kam das auch so an. Brodie Clark nannte das neue Feature auf LinkedIn ein „kleines Juwel“, das viel Zeit spart. Gleichzeitig wurde mit einem Augenzwinkern gefragt: „Zeig mir, wie viel Traffic ich aus AI Overviews kriege…“ – worauf Google natürlich (noch) keine Antwort hat. Das zeigt das Dilemma: bequemere Tools, aber keine neuen Erkenntnisse über die wirklich neuen Suchpfade.

Google Maps: Bewertungen ohne echten Namen – was das für lokale SEO bedeutet

Das zweite Update sorgt in der Local-Search-Szene für weit mehr Diskussion. Google erlaubt es nun, Bewertungen mit Pseudonym und eigenem Profilbild abzugeben – statt wie bisher unter dem echten Namen des Google-Kontos. Das mag wie ein kleines Privacy-Feature wirken, hat aber richtig Gewicht.

Denn Namen sind in der lokalen Suche nicht nur Dekor. Sie schaffen Vertrauen. Wenn man plötzlich nur noch „FoodLover89“ liest statt „Sandra Müller“, ändert das die Wahrnehmung massiv. Unternehmensinhaber verlieren ein Stück Transparenz: Sie sehen, was gesagt wird, aber nicht mehr wirklich, wer es sagt.

Allerdings: Ganz „anonym“ ist das trotzdem nicht. Google kennt den Account, den Standort, die Geräte-ID – der öffentliche Name ist nur Fassade. So erklärte auch Darren Shaw von Whitespark, dass sich die Panik um angebliche Massen an Fake-Reviews wohl kaum bestätigt. Wer betrügen will, konnte das schon immer – einfach mit Fake-Accounts. Entscheidend sei vielmehr, dass durch diese Änderung neue Stimmen hörbar werden: Menschen, die sich bisher nicht trauten, ihren echten Namen unter eine sensible Bewertung zu setzen – etwa bei Anwälten, Therapeuten oder Rehakliniken.

Ich finde diesen Punkt spannend: Einerseits wird’s schwieriger, Authentizität zu prüfen. Andererseits ermöglicht es ehrlicheres Feedback in Bereichen, in denen Diskretion wichtig ist. Trotzdem sollten lokale Unternehmen genau hinschauen: Laut Shaw und anderen könnte der Anteil der 1-Sterne-Bewertungen steigen, einfach weil Hemmungen sinken. Zugleich könnten „versteckte“ Fünf-Sterne-Kommentare zunehmen – beides kann dein Durchschnitts-Rating kippen.

Mein Rat: Beobachte deine Bewertungsverläufe in den nächsten Monaten. Nicht in Panik verfallen, aber mitdenken: Wenn du plötzlich zehn neue Nickname-Bewertungen hast, ist das kein Spam-Indiz per se – sondern Folge einer grundsätzlichen Plattformänderung.

AI Mode & „Show More“: Wie Google Nutzer nahtlos in die KI-Erfahrung zieht

Das dritte Update betrifft eine Testgruppe, die Google selbst eher leise angekündigt hat: Ein neuer Übergang von den AI Overviews direkt in den AI Mode. Sobald jemand auf „Show more“ klickt, öffnet sich die KI-Konversationsansicht – quasi ein fließender Wechsel von Suchergebnis zu Chat-Session. Robby Stein, ein Google-VP, hat diesen Test selbst auf X geteilt, und etliche SEO-Leute (darunter Lily Ray) griffen das Thema prompt auf.

Was daran bemerkenswert ist: Google beginnt damit, die Grenze zwischen klassischem SERP-Ergebnis und Generative-AI-Erlebnis verschwimmen zu lassen. Das kann auf Mobilgeräten, wo der Platz knapp ist, enormen Einfluss haben. Statt weiterzuscrollen, um auf ein organisches Ergebnis zu klicken, öffnet der Nutzer plötzlich ein Chatfeld – und bleibt damit vollständig in Googles Ökosystem. 

Für Publisher und SEOs ist das brisant. Jeder Klick, der in die AI-Umgebung fließt, ist einer weniger in den organischen Ergebnissen. Und wenn der Eintrag dort visuell sauberer und „aufgeräumter“ wirkt als der gewohnte SERP-Mix aus Anzeigen, Shopping-Ergebnissen und Featured Snippets, dann werden Nutzer den Chat eher annehmen. Lily Ray bezeichnete es treffend: „AI Mode fühlt sich friktionslos an – im Gegensatz zu den überladenen Suchergebnissen.

Aus Nutzersicht stimmt das. Als Marketer aber frage ich mich: Wenn AI Mode zum Standard wird, wie messen wir dann Markenpräsenz oder Klickattraktionskraft? Bisher kannst du zumindest Impressionen und Positionen sehen. Wenn 30 % der Suchenden einfach im KI-Chat weiterreden, ohne je auf ein Ergebnis zu klicken, bleibt das in deiner Search Console unsichtbar.

Einige SEOs berichteten zudem, dass AI Mode gern den Kontext „vergisst“ – also nach etwa 10 Nachrichten neu startet. Das wirkt derzeit noch unfertig, könnte sich aber schnell verbessern. Und dann sind wir bei der Kernfrage: Was passiert, wenn Google diesen Flow vollständig ausrollt? Wahrscheinlich genau das, was das Unternehmen will – dass du gar nicht mehr merkst, wann du von „Suche“ zu „Chat“ wechselst.

Das verbindende Muster: Google zieht die Suchreise enger zu sich

Wenn man die Updates nebeneinanderlegt, ergeben sie ein klares Bild. Es geht weniger um neue Features als um neue Architektur. Google zieht Nutzer stärker ins eigene System, verringert Reibungspunkte und verschiebt Kontrolle.

– AI in der Search Console: Du bleibst länger im gleichen Interface, weil es dir Arbeit abnimmt.

– Pseudonyme in Maps: Mehr Offenheit beim Feedback, aber weniger greifbare Identität.

– AI Mode-Flow: Suchende verschwinden tiefer in Googles Chat-Modul, statt Websites zu besuchen.

Das alles ergibt zusammen eine ziemlich offensichtliche Strategie: Google will sowohl die Nutzerinteraktion als auch die Datenhoheit in der eigenen Hand behalten. Das macht Search bequemer, aber von außen weniger transparent. Für uns SEOs ist das Fluch und Chance zugleich. Einerseits müssen wir uns neue Wege überlegen, Präsenz und Wirkung zu messen. Andererseits öffnen sich genau dadurch neue Flächen – etwa Optimierung für KI-Zitate oder Markenprominenz in AI-Antworten.

Was du jetzt praktisch tun kannst

  • Schau dir an, wo deine Domain heute schon in AI Overviews erwähnt wird – Tools wie SerpApi oder Authoritas liefern erste Screenshots.
  • Lege Benchmarks für mobile Traffic-Verteilungen an, um Folgen des AI-Mode-Flows später differenziert beurteilen zu können.
  • Erkläre deinen lokalen Kunden, warum Pseudonym-Bewertungen kein Risiko, sondern ein Paradigmenwandel sind – und wie sie trotzdem gezielt um ehrliche Reviews bitten können.
  • Nutze die neue Search-Console-KI, um schnell Vergleiche vorzubereiten – aber prüfe sie manuell gegen bisherige Reports.

Aus meiner Sicht ist diese „AI-in-everything“-Phase nur der Anfang. Spätestens 2026 werden wir Suchströme nicht mehr linear betrachten – der Nutzer klickt nicht, er fließt. AI Mode könnte zu einem zentralen Touchpoint werden, ähnlich wie Discover vor Jahren. Und wir SEOs? Wir werden lernen müssen, Gespräche zwischen Nutzer und Google mitzudenken, nicht nur Klickpfade.

Fazit

Egal ob du lokal arbeitest oder internationale SEO-Strategien steuerst – diese Woche zeigt eines ganz deutlich: Google experimentiert nicht mehr, Google integriert. Sucherfahrung, KI, Identität und Reporting verschmelzen zu einem einzigen, zusammenhängenden System. Klingt bequem, ist es auch. Aber es bedeutet auch, dass du stärker auf indirekte Signale, Markenstärke und Nutzererfahrung setzen musst, weil der klassische Traffic-Messpunkt an Bedeutung verliert.

Vielleicht ist das der eigentliche Shift: Das Ende der klassischen „Suche“ und der Beginn von „Frag Google – bleib bei Google“. Und genau dort entscheidet sich künftig, wessen Inhalte – und wessen Marke – noch sichtbar bleiben.

Unsere Leistungen:

Das könnte Dich auch interessieren:

Aktuelles aus unserem Ratgeber:

Affiliate-Links: Für einige der unten stehenden Links erhalte ich möglicherweise eine Vergütung als Affiliate, ohne dass dir dadurch Kosten entstehen, wenn du dich für den Kauf eines kostenpflichtigen Plans entscheidest.

Bild von Tom Brigl, Dipl. Betrw.

Tom Brigl, Dipl. Betrw.

Ich bin SEO-, E-Commerce- und Online-Marketing-Experte mit über 20 Jahren Erfahrung – direkt aus München.
In meinem Blog teile ich praxisnahe Strategien, konkrete Tipps und fundiertes Wissen, das sowohl Einsteigern als auch Profis weiterhilft.
Mein Stil: klar, strukturiert und verständlich – mit einem Schuss Humor. Wenn du Sichtbarkeit und Erfolg im Web suchst, bist du hier genau richtig.

Disclosure:  Some of the links in this article may be affiliate links, which can provide compensation to me at no cost to you if you decide to purchase a paid plan. These are products I’ve personally used and stand behind. This site is not intended to provide financial advice and is for entertainment only. You can read our affiliate disclosure in our  privacy policy .