Googles Gary Illyes hat bestätigt, dass KI-generierte Inhalte grundsätzlich in Ordnung sind – vorausgesetzt, ihre Qualität stimmt. Statt von „menschlich erstellt“ zu sprechen, hält er den Begriff „menschlich kuratiert“ für passender: Inhalte aus KI sollten also vor Veröffentlichung von Menschen überprüft und redaktionell freigegeben werden.
Individuelle Gemini-Modelle für AI Overviews und AI Mode
In einem Interview wurde Illyes nach den genutzten KI-Modellen in AI Overviews (AIO) und AI Mode gefragt. Seine Antwort: Beide arbeiten mit speziell angepassten Gemini-Modellen, die anders trainiert werden als Standardversionen. Details zum Training konnte er nicht nennen, betonte aber, dass diese Modelle individuell angepasst sind.
Gemeinsame Datengrundlage durch „Grounding“
Beim sogenannten Grounding verknüpft das Modell seine Antworten mit echten und überprüfbaren Daten aus Googles Suchindex, um faktenbasierte Antworten zu geben. Sowohl AIO als auch der AI Mode nutzen dafür normale Google-Suchergebnisse – nicht unterschiedliche Datenquellen.
Entscheidend: Wer den Google Extended Crawler blockiert, verhindert, dass Gemini seine Antworten mit den Inhalten dieser Seite anreichert.
Auswirkungen von KI-Inhalten auf Suchindex und LLM-Training
Auf die Frage, ob massenhaft KI-Content problematisch sei, machte Illyes einen klaren Unterschied:
- Für die Google-Suche sieht er derzeit kein Problem.
- Für das Training von Sprachmodellen könne es jedoch zu einer Art „Training Loop“ kommen, wenn KI-Modelle nur noch von KI-Inhalten lernen. Das mindere langfristig die Qualität, wenn nicht gesteuert wird, welche Inhalte als Trainingsmaterial genutzt werden.
Qualität wichtiger als Herkunft
Laut Illyes ist es Google egal, wie Content erstellt wird – ob von Menschen oder Maschinen – solange er:
- faktisch korrekt ist,
- nicht extrem ähnlich zu bereits existierenden Inhalten ist,
- und von hoher Qualität ist.
Ein Kernproblem ist die Verbreitung ungenauer Daten. Diese führen zu falschen Informationen in Modellen und können Verzerrungen (Bias) erzeugen.
Warum „human curated“ wichtig ist
Illyes machte deutlich: „Human created“ sei der falsche Begriff – wichtiger sei, dass Inhalte „human curated“ sind. Das bedeutet, dass jemand mit redaktioneller Verantwortung überprüft:
- ob die Inhalte korrekt sind,
- ob sie präzise formuliert sind,
- und ob sie echten Mehrwert bieten.
Es geht dabei nicht darum, auf einer Seite zu vermerken, dass der Inhalt menschlich geprüft wurde – solche Hinweise sind für Google kein zuverlässiges Signal. Entscheidend ist die tatsächliche redaktionelle Kontrolle vor der Veröffentlichung.
Fazit
Googles Haltung lässt sich so zusammenfassen:
- KI-generierte Inhalte sind willkommen – wenn sie originell, korrekt und nützlich sind.
- Redaktionelle Prüfung durch Menschen ist der Schlüssel, um Qualität zu sichern.
- Vermeide Duplikate und überprüfe alle Fakten sorgfältig.
- Für das Training von KI-Modellen wird versucht, minderwertige oder KI-recycelte Inhalte zu filtern.
Für dich als Publisher oder Marketer heißt das: Nutze KI als Werkzeug, aber halte die redaktionelle Qualitätskontrolle fest in der Hand. So stellst du sicher, dass deine Inhalte nicht nur von Google akzeptiert, sondern auch langfristig als verlässliche Quelle gesehen werden.