Kleine Marken stehen oft vor der Frage, ob sie ihre komplette Energie in
einen einzigen Kanal wie TikTok stecken sollen, um schneller ein Publikum
aufzubauen. Die Wahrheit ist: **es gibt keinen einfachen Weg**, egal ob
TikTok, Google oder ein anderes Netzwerk. Jede Plattform erfordert
Arbeit, Durchhaltevermögen und eine klare Strategie. Wichtig ist, dass du
deine Marke **nicht von einem einzigen Kanal abhängig machst**.
Warum du dich nicht auf nur einen Kanal verlassen solltest
Wenn du alles auf eine Plattform setzt, gehst du ein hohes Risiko ein.
TikTok kann heute großartig funktionieren, morgen aber durch
Algorithmenänderungen oder politische Entscheidungen massiv eingeschränkt
werden. Dein Publikum altert mit dir und wandert weiter, vielleicht zu
YouTube, Instagram oder zurück zu Suchmaschinen. Wenn du dann ausschließlich
auf TikTok gesetzt hast, musst du praktisch bei null anfangen.
Deine wichtigste Aufgabe ist deshalb: **Baue dir eine eigene, starke
Markenstimme auf, die kanalunabhängig trägt.**
Traktion statt Kanaldenken
Du solltest dich nicht fragen: „TikTok oder Google?“, sondern:
**„Wie kann ich Traktion aufbauen?“**
Mit Traktion ist gemeint, dass du echte Resonanz bei deiner Zielgruppe
erzeugst – dass Menschen über dich sprechen, dich weiterempfehlen und deine
Inhalte teilen. Wenn das gelingt, öffnen sich automatisch neue Türen.
Große Konzerne haben häufig Probleme, Inhalte schnell und authentisch zu
erstellen, weil viele Entscheidungsinstanzen involviert sind. Du hast als
kleine Marke den Vorteil, flexibel zu sein: du kannst mit dem Handy ein
kurzes Video aufnehmen, ehrlich sprechen und sofort veröffentlichen. Diese
Agilität ist ein Wettbewerbsvorteil, den große Marken nicht besitzen.
Beispiele für Ansätze
-
Authentische Videos: Kurze Clips, die Mehrwert bieten, können
schnell Resonanz schaffen. Aber nicht nur auf TikTok – auch auf YouTube
Shorts oder Instagram Reels. -
Ehrliche Texte: Große Marken wirken oft distanziert. Wenn du
Inhalte schreibst, die ehrlich und transparent sind, kannst du eine
Verbindung aufbauen, die ihnen schwerfällt. -
Community-Nähe: Reagiere direkt auf Fragen oder Kommentare, zeige
dich nahbar. Authentizität schlägt Hochglanzproduktion.
Der richtige Umgang mit deinen Ressourcen
Als kleine Marke musst du deine begrenzten Ressourcen bewusst einsetzen.
Es geht nicht um „alles auf einen Kanal“, sondern um die Frage:
„Welche Art von Content kann ich mit meinen Mitteln erstellen, die
anderen einen Vorteil gegenüber gibt?“
Wenn du dich mit Bewegtbild wohlfühlst, starte mit Videos – aber
veröffentliche sie nicht nur auf TikTok. Schneide sie um und nutze sie
auf Shorts, Instagram oder LinkedIn. Wenn du besser schreibst, dann
produziere Artikel oder Blogposts, die ehrlich und nahbar sind, und
kombiniere sie mit Social Media-Snippets.
Vermeide die Falle der Kanalanpassung
Wenn du deine Inhalte zu stark an eine Plattform anpasst, verlierst du
schnell deine eigene Stimme. Viele tun alles, um einem Algorithmus zu
gefallen – und merken Jahre später, dass ihre Marke ohne diesen Kanal
kaum existiert. Stattdessen solltest du **immer mit Blick auf dein
Publikum arbeiten**. Der Kanal ist nur das Vehikel, nicht der Kern.
Was passiert, wenn ein Kanal verschwindet?
Stell dir vor: TikTok wird morgen abgeschaltet. Wenn du bis dahin auf
Traktion gesetzt hast, wirst du wahrscheinlich mehr direkte Besucher auf
deiner Website haben, mehr Markenbekanntheit und vielleicht auch schon
eine E-Mail-Liste.
Umgekehrt gilt: Wenn Google dich nicht mehr rankt, kannst du deine Reichweite
über Social Media kompensieren – vorausgesetzt, du hast eine Community
aufgebaut, die dir vertraut.
Die Grundformel: Resonanz + Ressourcen + Schwächen der Konkurrenz
Dein Erfolgsmodell besteht aus drei Zutaten:
- Was bei deinem Publikum tatsächlich resoniert
- Welche Ressourcen du realistisch aufbringen kannst
- Welche Schwächen große Marken in deinem Bereich haben
Große Marken sind oft schwerfällig, unpersönlich und langsam beim
Produzieren neuer Formate. Genau hier kannst du punkten.
Sei ein Ziel, kein Kanalprodukt
Das beste Ziel ist nicht, „auf TikTok viral zu gehen“. Das beste Ziel ist,
dass Menschen dich als Marke wahrnehmen und aktiv suchen.
Ob sie dich über Google, TikTok oder per Mundpropaganda finden,
spielt dann eine untergeordnete Rolle.
Solange du daran arbeitest, Traktion und Resonanz zu erzeugen, wirst du
weniger abhängig von Algorithmen oder Trends. Dein Name allein zieht
Menschen an – und das ist nachhaltiges Wachstum.
Praktische Tipps für dich
- Baue eine E-Mail-Liste auf – die gehört wirklich dir.
- Verbreite Inhalte parallel auf mehreren Plattformen.
- Analysiere regelmäßig, wo dein Publikum aktiv ist und verschiebe deine Energie entsprechend.
- Arbeite an einer unverwechselbaren Markenstimme, die kanalübergreifend funktioniert.
- Sei flexibel: verändere Formate, sobald Trends sich drehen, ohne deine Identität aufzugeben.
Fazit
Die Frage ist nicht, ob TikTok besser ist als Google. Die Frage ist, ob du
etwas erschaffst, das bei deinem Publikum echten Anklang findet.
Wenn du es schaffst, Resonanz zu erzeugen, wird dein Wachstum nicht von
einem Kanal abhängen. Nutze deine Agilität als kleine Marke: sei nahbar,
ehrlich, transparent und flexibel.
**Der Schlüssel ist nicht TikTok oder SEO – sondern Traktion, Vertrauen
und eine klare Stimme.**