Lazy Loading clever einsetzen für schnellere LCP

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Immer wieder stolpere ich in Gesprächen mit Webentwicklern über ein Thema, das oft unterschätzt wird: Lazy Loading. Gerade wenn es um die wichtigen Core Web Vitals und insbesondere die Largest Contentful Paint (LCP) geht, entscheidet die richtige oder falsche Implementierung darüber, ob deine Seite flüssig und schnell wirkt – oder ob Nutzer frustriert abspringen.

Viele CMS und Frameworks setzen Lazy Loading heute standardmäßig ein. Klingt auf den ersten Blick praktisch: Lade Bilder erst dann, wenn sie wirklich gebraucht werden. Doch das Problem beginnt genau dort, wo diese Technik auch für über-dem-Fold-Inhalte eingesetzt wird. Bilder, die sofort sichtbar sind, werden künstlich verzögert geladen und verschlechtern deine LCP. Das fühlt sich für Besucher ruckelig an und kann im schlimmsten Fall sogar dein Ranking beeinträchtigen.

Warum Lazy Loading LCP verschlechtert

Die LCP-Metrik bemisst den Zeitpunkt, an dem das größte sichtbare Element im Viewport des Nutzers vollständig gerendert ist. In der Regel handelt es sich um ein großes Bild oder ein markantes Text-Element im oberen Bereich einer Seite. Dieser Wert ist entscheidend, weil er angibt, wann der Besucher den Eindruck hat: „Die Seite ist da.”

Normalerweise erkennt der Browser beim Laden des HTMLs sofort, dass etwa ein Hero-Bild im Header wichtig ist, und lädt es mit höchster Priorität. Fügst du aber das Attribut loading="lazy" bei diesem Bild ein, passiert Folgendes:

  • Der Browser behandelt das Bild nicht mehr als elementar wichtig.
  • Statt direkt mit höchster Priorität heruntergeladen zu werden, reiht es sich nach anderen Aufgaben ein.
  • Das Bild wird erst später im Ladeprozess angefordert – wodurch die Zeit bis zur LCP steigt.

Speziell auf schwachen Netzwerken oder bei langsamen Geräten macht sich der Effekt deutlich bemerkbar. Zudem ist die Situation noch dramatischer, wenn keine Breite und Höhe spezifiziert sind: Dann verschiebt sich beim Nachladen das gesamte Layout. Das Ergebnis wirkt nicht nur langsam, sondern auch optisch instabil.

Die Risiken von externen Lazy-Loading-Bibliotheken

Während moderne Browser das loading-Attribut nativ unterstützen, setzen manche Websites noch auf veraltete oder überladene JavaScript-Bibliotheken. Das Problem: Diese verschieben Bild-URLs in proprietäre Attribute wie data-src anstatt das standardisierte src zu verwenden.

Das kann dazu führen, dass Google im Rendering-Prozess manche Bilder schlicht nicht sieht und somit nicht indexiert. Für dich bedeutet das: Wichtige Inhalte erscheinen womöglich gar nicht in der Bildsuche oder gehen als Ranking-Signal verloren.

Die Lösung ist simpel: Stelle sicher, dass alle final sichtbaren Ressourcen in src oder srcset landen. Ansonsten riskierst du, dass sie für Suchmaschinen unsichtbar bleiben.

So überprüfst du deine Seiten richtig

Viele versuchen, sich mit Screenshots in Tools wie der Search Console abzusichern. Doch ein Bild allein sagt zu wenig. Stattdessen schaue dir den gerenderten HTML-Code an:

  • Befinden sich die Bild-URLs korrekt im src oder srcset?
  • Wird das Hero-Bild wirklich eager geladen?
  • Sind Dimensionen (Breite/Höhe) klar vorgegeben, sodass keine Layout-Verschiebungen passieren?

Wenn all das passt, kannst du beruhigt sein. Wenn nicht, lohnt sich eine sofortige Anpassung – denn sonst verlierst du Zeit und Qualität beim Rendern deiner Seite.

Ranking-Auswirkungen – klein, aber spürbar

Zwar betonen Googler immer wieder, dass die Core Web Vitals nur ein kleiner Ranking-Faktor sind. Trotzdem solltest du sie nicht unterschätzen: Schlechte Performance summiert sich zu einem schlechten Nutzererlebnis. Und auch wenn der direkte Einfluss auf dein Ranking kleiner sein mag, kann eine spürbar langsamere Seite höhere Absprungraten und weniger Conversions nach sich ziehen.

Das richtige Vorgehen

Damit du auf der sicheren Seite bist, halte dich an diese Leitlinien:

  • Lade Hero- und Above-the-Fold-Bilder nie lazy. Sie sollten mit voller Priorität erscheinen.
  • Definiere immer Breite und Höhe, um Layout-Verschiebungen zu vermeiden.
  • Nutze natives loading="lazy" nur für Inhalte, die unterhalb des Folds liegen.
  • Wenn du spezielle Libraries einsetzt, achte darauf, dass sie URLs in echten Standard-Attributen behalten.
  • Teste deine Seiten regelmäßig mit Tools wie Lighthouse oder PageSpeed Insights und prüfe die Rendered-HTML-Ausgabe in der Search Console.

Ein Blick in die Zukunft

Lazy Loading bleibt eine wertvolle Technik, um Ladezeiten einzusparen – aber nur, wenn es strategisch eingesetzt wird. Der wichtigste Punkt ist: Betrachte Lazy Loading nicht als globale Standardlösung, sondern als gezielt eingesetztes Werkzeug. Alles, was für den ersten Eindruck zählt, muss eager geladen werden. Nicht sichtbare Inhalte können bequem per Lazy Loading nachgeladen werden.

Wenn du diese Balance findest, erreichst du drei Dinge gleichzeitig: zufriedene Nutzer, messbar bessere Core Web Vitals und langfristig stabilere Rankings.

Zusammenfassung

Lazy Loading ist kein Teufelswerkzeug – aber auch keine pauschale Lösung. Nutze es richtig:

  • Lade nur das verzögert, was tatsächlich unsichtbar ist.
  • Behalte LCP im Blick und vermeide es, kritische Inhalte zu blockieren.
  • Prüfe regelmäßig das gerenderte HTML und kontrolliere, ob deine Bilder sauber indexierbar bleiben.

Am Ende geht es um eine einfache Wahrheit: Sichtbare Inhalte dürfen nie warten. Alles andere darf. Und genau dort entfaltet Lazy Loading seinen größten Nutzen.


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Tom Brigl, Dipl. Betrw.

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