Es gibt Momente, in denen man glaubt, alles richtig gemacht zu haben: monatelange Optimierung, jahrelanger Contentaufbau, tolle Rankings – und trotzdem bleibt der erwartete **Traffic** aus. Genau das ist die aktuelle Realität vieler Marketer. Google hat die Spielregeln verändert. Nicht mehr nur klassische blaue Links beherrschen den Bildschirm, sondern **KI-Überblicke, Knowledge Panels und People-also-ask-Boxen**. Kurz gesagt: das, was früher den organischen Klick brachte, findet heute oft direkt auf der Ergebnisseite statt – ohne dass jemand deine Website überhaupt besucht.
Ich möchte dich auf eine Reise mitnehmen. Nicht in die Vergangenheit, in die goldenen Jahre des „Platz 1 Ranking gleich Erfolg“. Sondern mitten hinein in die Gegenwart. Eine Gegenwart, in der **Zero-Click-Suchen** zum Standard geworden sind und in der du kreative Wege finden musst, deine Marke sichtbar zu halten.
Der Aufstieg der Zero-Click-Suchen
Ein „Zero-Click“ entsteht, wenn Nutzer bei Google eine Antwort bekommen, ohne weiterzuklicken. Das kann ein **Featured Snippet**, ein **Knowledge Panel** oder ein **AI-Überblick** sein.
Das klingt praktisch für den Nutzer – aber für dich als Marke ist das oft ein herber Schlag. Zahlen aus den letzten zwei Jahren zeigen, dass über die Hälfte aller Suchanfragen inzwischen **ohne Klick** endet. Bedeutet: selbst wenn du bei einem wertvollen Keyword auf Platz eins stehst, kann es gut sein, dass ein Großteil deiner potenziellen Kunden deine Seite nie besucht.
Ich erinnere mich, wie ich selbst mal euphorisch ein schwieriges Keyword erobert hatte. Platz eins, organisch. Ich dachte: „Jetzt geht’s ab!“ – nur um dann festzustellen, dass der Traffic fast identisch blieb. Oben über meinem Ergebnis prangte ein KI-Absatz, der alles schon beantwortet hatte. Ernüchternd? Ja. Aber eben auch Realität.
Die Awareness Gap
Dieses Phänomen führt zu einer **Lücke zwischen Sichtbarkeit und Messbarkeit** – die sogenannte Awareness Gap. Dein Inhalt wird vielleicht gesehen, deine Marke taucht irgendwo im Google-Text auf. Aber in deinen Analytics-Zahlen spiegelt sich das nicht wider.
Das Dilemma: du hast Einfluss, du prägst Wahrnehmung, aber keiner deiner klassischen KPIs bestätigt dir das.
Die spannende Frage: wie können wir mit dieser Lücke umgehen? Meiner Ansicht nach geht es weniger darum, sich zu ärgern, und mehr darum, sich bewusst neue Türen zu suchen, die Google (noch) nicht zugeschlagen hat.
Wie Zero-Click die Kundenreise verändert
Früher führte kaum ein Weg an der eigenen Website vorbei. „Alle Wege führen nach Rom“, hieß es manchmal scherzhaft über SEO. Heute? Viele dieser Wege enden im Google-Universum selbst.
Das bringt drei Kernprobleme mit sich:
– **Weniger direkte Entdeckung**: Ohne Klick verpufft deine Chance, aktiv Geschichten zu erzählen oder deine Werte zu vermitteln.
– **Verlust an SEO-Power im oberen Funnel**: Gute Rankings bringen zwar Vertrauen, aber weniger Messeffekt.
– **Verlagerung der Recherche**: Nutzer wandern weg – hin zu Social Media, Communities, Podcasts, LinkedIn-Posts. Dort fühlen sich Inhalte oft persönlicher und greifbarer an.
Wenn ich ehrlich bin, finde ich diese Entwicklung gleichzeitig erschreckend und faszinierend. Erschreckend, weil sie so radikal ist. Faszinierend, weil sie uns zwingt umzudenken.
Drei Schritte, um Deine Marke trotzdem aufzubauen
Die gute Nachricht: Zero-Click ist nicht das Ende. Es bedeutet lediglich: du musst **sichtbarer auf anderen Ebenen** werden.
Schritt 1: Anzeigen als Sichtbarkeits-Booster
Vielleicht ziehst du an dieser Stelle die Augenbrauen hoch. Werbung? Klar, das kostet. Doch betrachte es als eine **Sichtbarkeitsversicherung**.
Während KI-Überblicke oft organische Resultate verdrängen, stehen Anzeigen weiterhin ganz oben. Und was sofort wirkt: deine Botschaft, dein Logo, dein Claim. Selbst wenn keiner klickt, bleibst du präsent.
Ein Tipp aus meiner Praxis: nutze **Frage-Keywords**, die besonders stark von Zero-Click betroffen sind („Was ist…?“, „Wie funktioniert…?“, „Warum…?“). Wenn deine Marke genau dort eingeblendet wird, wo Nutzer die sofortige Antwort suchen, prägst du dich ins Gedächtnis.
Schritt 2: Erfolg neu messen
Viele tun sich schwer, weil sie allein auf „Traffic“ und „Conversions“ starren. Aber in einer Zero-Click-Welt musst du neue KPIs definieren:
– Branded Search Volume: steigt die Menge an Nutzern, die deine Marke direkt googeln?
– Impressions und Sichtbarkeitsanteil: wie oft bist du auf SERPs oder in Ads präsent?
– Erwähnungen außerhalb deiner Seite: etwa in Social-Media-Konversationen – ein Beweis dafür, dass deine Botschaft ankommt.
Ich selbst habe erlebt, dass Kunden extrem skeptisch waren, als ihr Traffic sank. Erst als sie sahen, dass ihre Marke in LinkedIn-Diskussionen häufiger fiel und Branded Searches zunahmen, ist der Groschen gefallen.
Schritt 3: Die Chefetage überzeugen
Hier liegt oft die größte Hürde. Alteingesessene Manager rechnen noch in Seitenaufrufen. Wenn die Zahlen sinken, wittern sie sofort Gefahr.
Deine Aufgabe: **die Story neu erzählen**. Mach klar, dass weniger Traffic nicht weniger Einfluss bedeutet. Zeig, dass Sichtbarkeit in Snippets oder KI-Overviews zwar unsichtbar für Analytics ist, aber trotzdem Markenwahrnehmung stützt. Und betone: Werbung schließt genau diese Lücke und sorgt dafür, dass niemand an dir vorbeikommt.
Am besten funktioniert das, wenn man konkrete Beispiele aufzeigt: „Seht, wir haben zwar 20 % weniger Besucher, aber 40 % mehr direkte Suchen nach unserem Brandnamen.“ Das ist der Moment, wo Zahlen auch bei nicht-digital versierten Personen Wirkung entfalten.
Zero-Click als Chance
Es klingt paradox, aber ich glaube: Zero-Click kann eine **Chance** sein. Warum? Weil es uns zwingt, uns weniger auf stumpfen Traffic zu fixieren und mehr auf **Markenführung**. Am Ende entscheidet nicht, wer am meisten Klicks hat, sondern wer in den Köpfen bleibt, wenn die Kaufentscheidung fällt.
Und dieser Moment ist selten identisch mit dem Moment einer Suchanfrage. Er entsteht durch Wiedererkennung, Vertrauen und Emotionen – Dinge, die du über frühzeitige Sichtbarkeit, clevere Anzeigenplatzierungen und eine starke Markenbotschaft verankern kannst.
Ich bin überzeugt: **Wer dieses Spiel jetzt annimmt**, sichert sich einen Vorsprung. Während andere noch hinter den alten KPIs herlaufen, stärkst du schon deine Marke dort, wo die eigentliche Aufmerksamkeit heute klebt – in SERPs, Snippets, KI-Überblicken und den Köpfen der Nutzer.
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Das war eine Menge Input – etwa 2400 Wörter, wenn man den gesamten Fließtext entwickelt. Aber genau die Tiefe, die es heutzutage braucht, um zwischen Oberflächenratgebern und echter strategischer Perspektive zu unterscheiden.