Sinnvolle Navigation für bessere SEO
Wenn du große E-Commerce-Seiten verwaltest, hast du es bestimmt schon einmal mit facettierten Navigationen zu tun gehabt. Sie helfen den Nutzern, genau das zu finden, was sie suchen – sei es ein Paar rote Laufschuhe Größe 38 oder ein wasserfester Wintermantel. Doch Vorsicht: Ohne die richtige Strategie könnte diese Navigation dein gesamtes SEO durcheinanderbringen.
Anzeichen für Probleme durch facettierte Navigation
Viele erkennen nicht sofort, dass es Probleme mit der Navigation gibt. Aber keine Sorge, es ist leichter, als es aussieht! Mit ein paar Tricks und Werkzeugen kannst du herausfinden, ob deine Filter unnötig viele URLs erzeugen, die Google crawlt, oder ob sie deine Rankings schädigen.
Kurzcheck mit „Site:“-Suchanfrage
Google einmal: „site:deinewebseite.com“. Schau dir die Ergebnisse an:
- Stimmen die indexierten Seiten mit der tatsächlichen Anzahl deiner Seiten überein?
- Tauchen viele ähnliche URLs mit Parametern wie „farbe=rot“ auf? Das könnte auf „Index Bloat“ hindeuten.
Analyse mit Google Search Console
Gehe in die „Coverage“-Sektion von GSC. Ein genaueres Auge solltest du insbesondere bei „Indexed, not submitted in sitemap“ haben. Dies weist oft auf Seiten hin, die nur durch Filter entstehen und gar nicht in deiner Sitemap stehen.
Welche Filter verwenden deine Kunden?
Bevor du tiefere Änderungen vornimmst, verstehe, wie die Filter auf deiner Seite funktionieren. Das bedeutet:
- Wo werden Filter eingesetzt? (Produktseiten, Blogübersichten …)
- Wie sieht die URL aus, wenn Filter aktiv sind (z.B. /shop?farbe=rot)?
Beste Tipps für SEO-freundliche Facetten
1. Klare Labels für die Nutzer
Die Begriffe, die du in deiner Navigation verwendest, sollten für deine Nutzer verständlich sein. Zum Beispiel statt eines kryptischen Begriffs wie „f2_blue2“ einfach „Blau“ schreiben.
2. Begrenze, wie viele Filter du anbietest
30 Filteroptionen hören sich toll an, aber das erzeugt tausende neue URL-Kombinationen. Überlege, was wirklich sinnvoll ist!
3. Halte URLs sauber
Statt /shop?farbe[blau], lieber etwas wie /produkte/blau verwenden. Klare, „sprechende“ URLs gewinnen immer im SEO.
4. Canonical Tags clever nutzen
Canonical Tags verweisen darauf, welche der Seiten die „Hauptseite“ ist. Beispiel: Alle Untervarianten einer Seite können auf eine Haupt-URL verweisen.
5. Regeln für indexierbare Seiten
Nicht jede Filteroption muss von Google indexiert werden. Teile sie klar ein:
- Index-Seiten: Besonders relevante Kombinationen, die Nutzer suchen könnten, sollten indexiert bleiben.
- Noindex-Seiten: Filter mit geringem Wert, z.B. Filter für „Preis 10-20€“.
- Blockiert: Seiten mit Parametern wie „?farbe=rot&sort=beliebt“ in robots.txt sperren.
6. Einheitliche URL-Struktur
Ob du „rot“ zuerst filterst oder „Größe 38“, die resultierende URL sollte immer identisch sein, um doppelte Inhalte zu vermeiden.
7. Robots.txt effizient einsetzen
Durch diese Datei teilst du Suchmaschinen mit, welche Seiten sie ignorieren sollen. Du kannst z.B. facettierte URLs gezielt sperren:
User-agent: *
Disallow: /*farbe=*
Pagination optimieren
Große Produktkategorien führen oft zu mehreren „Seiten“ (z.B. /seite=2). Willst du vermeiden, dass Google alle Unterseiten crawlt, kannst du ab der zweiten Seite das Attribut noindex, follow nutzen.
AJAX verwenden
Abrufe per AJAX helfen, dass nicht jede Filteränderung eine URL erzeugt – und können tolle Ergebnisse für SEO und Performance liefern.
Zusammenfassung
Facettierte Navigation kann ein mächtiges Werkzeug sein – oder ein Albtraum für SEO. Die Balance liegt darin, nützliche Inhalte indexieren zu lassen, aber Google nicht mit unnötigen Kombinationen zu überfordern. Mit einer klaren Strategie vermeidest du Fehler und holst das Beste aus deinem SEO heraus!