Google’s Umgang mit HTTP-Statuscodes
Du fragst dich, wie Google mit verschiedenen HTTP-Statuscodes umgeht? In einem kürzlichen Podcast in der Serie „Search Off the Record“ hat Googles Search Relations Team interessante Einblicke dazu gegeben. Besonders gerieten dabei Statuscode-Kategorien ins Visier, die oft falsche Vorstellungen in der SEO-Welt hervorrufen.
Warum Statuscodes wichtig sind
Zu Beginn erläutert Martin Splitt von Google: „Diese Statuscodes sind für Webseitenbetreiber und SEOs relevant, da sie zeigen, was bei einer Anfrage tatsächlich passiert ist.“ Klingt simpel? In Wahrheit zeigt sich, dass es hierbei oft Missverständnisse gibt, die genauer betrachtet werden sollten.
Statuscodes 1xx – Die Ignorierten
Google schenkt Statuscodes in der 1xx-Kategorie, wie den „103 Early Hints“, keinerlei Beachtung. Laut Gary Illyes von Google springt der Crawler direkt zur nächsten relevanten Antwort über und ignoriert, was zuvor in der 1xx-Spanne liegt. Fazit? Solche Codes könnten dem Nutzer etwas bringen, aber SEO-technisch spielen sie für Google keine Rolle.
Umgang mit Weiterleitungen (Redirects)
Hast du dir Gedanken gemacht, ob du lieber eine 301- oder 302-Weiterleitung nutzen solltest? Google kümmert sich weniger um diese Diskussion, sondern betrachtet eher die Frage, ob eine Umleitung dauerhaft oder temporär ist. Weitergeleitet bleibt weitergeleitet – so einfach sieht Google das. Konzentration auf den Unterschied zwischen „permanent“ und „vorübergehend“ ist hier der Schlüssel!
Fehlercodes aus der Kategorie 4xx
Die Codes aus der 4xx-Spanne, wie 404 („nicht gefunden“) oder 410 („gelöscht“), verarbeitet Google, wie du es erwarten würdest. Sie sind zentrale Bausteine des Crawl-Managements, um veraltete Inhalte ordentlich zu kennzeichnen. Witzig am Rande: Code 418, der „Teekannen-Code“, ist ein Aprilscherz und hat natürlich keinerlei SEO-Auswirkung.
Netzwerkfehler & tiefergehende Protokolle
Suchst du in der Google Search Console nach Gründen für Netzwerkfehler, schau ruhig tiefer auf die technische Ebene. Fehler können durch Protokollprobleme wie TCP, DNS oder UDP entstehen. Wie Illyes betont, liegt das oft weit unterhalb der HTTP-Ebene und zeigt, dass die Ursachen außerhalb deines Codes oder Servers zu finden sind.
Was wurde nicht besprochen, ist aber wichtig?
- 200 OK: Dieser Status ist der SEO-Grundstein – Inhalte wurden erfolgreich geladen.
- 500er-Fehler: Serverseitige Probleme können das Crawling & Indexing deutlich erschweren.
- 429 Too Many Requests: Nutze diesen Code bei Rate-Limiting gegenüber Googlebot.
Praxistipps für SEOs
- Achte darauf, ob Redirects permanent oder temporär sind, anstatt dich in spezifischen Code-Typen zu verlieren.
- Optimiere nicht gezielt für 1xx-Codes, da Google sie ignoriert.
- Löse Netzwerkfehler, indem du tiefergehende Protokollfehler wie UDP oder TCP untersuchst.
- Implementiere finale Statuscodes (z.B. 404), da sie weiterhin essenziell für das Crawling sind.
Mit dem Aufkommen von HTTP/3 und QUIC sowie fortschreitender Technologie bleibt es für SEOs wichtig, praktische Kommunikationsschichten zu kennen, ohne übermäßig komplex zu agieren.
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