Die Welt des digitalen Marketings verändert sich rasant, insbesondere durch den Einfluss von KI-Technologien wie OpenAI und Perplexity AI. Diese neuen Werkzeuge haben grundlegende Veränderungen im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und des Pay-Per-Click-Marketings (PPC) hervorgerufen, wobei die traditionelle Vorstellung von Click-Through-Rates und Keywords hinterfragt wird.
Die Herausforderung der neuen Suchumgebung
Michael Bonfils, ein erfahrener Suchmaschinenmarketer mit über 30 Jahren Erfahrung, beleuchtet die aktuellen Herausforderungen durch den zunehmenden Einsatz von KI. Er beschreibt, wie die Einführung von AI Overviews zu einem Rückgang des Klickvolumens und der Klickrate geführt hat, während gleichzeitig die Kosten pro Klick gestiegen sind. Dies stellt Unternehmen vor die Herausforderung, ihre ROI (Return on Investment) zu sichern, während sie nach alternativen Strategien suchen, um organischen Traffic zu steigern.
Null-Klick-Suchverhalten und die Strategielücke
Ein Kernelement dieser Veränderungen ist das sogenannte „Zero-Click“-Verhalten. Nutzer interagieren zunehmend mit KI, um Informationen zu vergleichen und Antworten zu erhalten, ohne dabei direkt auf Webseiten zu klicken. Dies führt zu einem erheblichen Verlust an strategischen Daten. Speziell der mittlere Bereich des Marketing-Funnels, die Phase der Recherche und Überlegung, bleibt verborgen, was es Marketern erschwert, effektive Inhalte und Strategien zu entwickeln.
Die Bedeutung der Sichtbarkeit in einer Klicklosen Welt
Angesichts der sinkenden Klickzahlen und des geschrumpften Zugriffes auf Tracking-Daten schlägt Bonfils vor, den Fokus auf die Sichtbarkeit zu legen. Die Metrik der Impressionen, also die Anzahl der Sichtkontakte eines Inhalts, könne ein entscheidender Indikator für den Erfolg in einer Welt ohne sichtbare Klicks sein. Dies erfordert allerdings, dass Marketer ihre Analysen und Berichte anpassen und ihre Wettbewerber auf Basis der erzielten Sichtbarkeit bewerten.
Neue Ansätze: Von Keywords zu Fragen und Top-Down-Optimierung
Bonfils skizziert eine notwendige Abkehr vom traditionellen Keyword-Modell der SEO, hin zu einer stärker dialogbasierten und themenübergreifenden Herangehensweise. Anstatt Inhalte auf einzelne Keywords zuzuschneiden, regt er an, Fragen potenzieller Nutzer zu strukturieren und systematisch zu beantworten. Diese Inhalte sollten in einem FAQ-Format strukturiert sein und sich direkt mit den Anliegen und Bedürfnissen der Zielgruppen beschäftigen.
Empfehlungen für Marketer:
- Betrachte jede Nutzerfrage als eine Art neuen „Keyword“ und optimiere Inhalte entsprechend.
- Fokussiere dich darauf, Themen möglichst umfassend abzudecken, anstatt nur Keywords zu priorisieren.
- Investiere in die Erstellung von Inhalten, die dialogorientiert und für Konversationen mit KI maßgeschneidert sind.
Fazit
Die digitalen Transformationsprozesse durch KI haben die Spielregeln im Marketing verändert. Insbesondere in einer Welt, in der fundamentale Metriken wie Klickzahlen und Suchvolumen zunehmend an Bedeutung verlieren, ist es entscheidend, agil zu bleiben. Marketingspezialisten sollten sich darauf konzentrieren, wie KI-Nutzerinhalte aufnimmt und bewertet. Sichtbarkeit und die Anpassung von Content-Strategien an dialog- und fragebasierte Ansätze rücken dabei in den Vordergrund.
Die von Bonfils vorgestellten Ansätze rufen dazu auf, SEO neu zu denken und Strategien für ein zukunftsfähiges digitales Marketing zu entwickeln.
